Mike stammt aus Sachsen-Anhalt, schon zweimal wurde ihm ein Hund entwendet, das hat ihn verändert, sagt er. Seit vier Jahren schlägt er sich in Berlin durch, ohne Hartz-IV. Das tägliche Geld kriegt er auch so zusammen. "So über den Daumen gepeilt pro Person, kann man so sagen, so zehn bis fünfzehn Euro." Manchmal bekommen sie auch Essen geschenkt.

Elly, Mike und Hendrik auf dem Weg zur Arbeit, Schnorren am U-Bahneingang. Bis gestern war ihr Nachtquartier der Gehweg in der Jebensstraße, von der Polizei vertrieben schlafen sie jetzt in der Grünanlage am Zoo, neben den Bahngleisen.

Auch Flaschensammeln ist eine Möglichkeit, sagt Elly, die erst 18 ist und seit zwei Wochen in Berlin lebt. Die Obdachlosenambulanz kennt sie schon, denn ein Finger hatte sich entzündet. "Die Ärzte dort sind echt in Ordnung", sagt sie, "die sind auch alle echt freundlich, kannst du echt nicht meckern."

Zwischenstation in der Bahnhofsmission. Hendrik füllt sich frisches Wasser ab, seit acht Jahren lebt er auf der Straße, trotz abgeschlossener Ausbildung. Eine eigene Wohnung hat er nie bekommen. Er leidet unter Schleppe, eine typische Erkrankung bei Obdachlosen.

Die drei haben gute Laune, geben nicht auf und treffen ständig alte Bekannte. Auf die Schlafsachen passt ein Kumpel auf. Man vertraut sich und teilt. "Wir wechseln und immer ab, wir schnorren zusammen, es werden Zeitungen verkauft und wir teilen uns die Arbeit ein bisschen ein, so dass wir abends dann etwas zusammen haben.

Doch bald wird es kälter, die Männer kennen das, doch Elly hat Angst davor: "Draußen schlafen werde ich im Winter auf jeden Fall nicht, ich werde schauen, dass ich irgendwo eine Unterkunft krieg."