Krieg in der Ukraine - Nato-Experte: Friedenstruppe für Ukraine nicht realistisch

Es zeichnet sich immer mehr ab: Der Angriffskrieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin gegen die Ukraine wird kein schnelles Ende nehmen. Aus Sicht von Hans-Lothar Domröse, Nato-General a.D., bleibt für das Militärbündnis vor allem: weitere Lieferung von Abwehrwaffen und Hilfe mit Satelliten-Aufklärung.

Hans-Lothar Domröse, ehemaliger Nato-General, hält weder eine von der Ukraine geforderte Flugverbotszone, noch die von Polen geforderten Nato-Friedenstruppen für realistisch im Angriffskrieg Russlands. Eine Flugverbotszone solle etwas schützen, das helfe aber nicht gegen die massive Artillerie, so Domröse. Deshalb sei das "militärisch unsinnig".

Voraussetzung für Friedenstruppen sei ein UN-Mandat

 

Nato-Friedenstruppen wie unter anderem von Polen gefordert, könne es nur mit einem UN-Mandat geben. Dafür sei die Voraussetzung, dass beide streitenden Parteien auseinander gehalten werden könnten, sagte Domröse. "So weit sind wir ja leider noch gar nicht."

Möglich seien theoretisch moderne Luftverteidigungssysteme. Dies aber sei kompliziert zu bedienendes High-Tech-Gerät. Dazu müsste man auch Soldaten in der Ukraine einsetzen und das wolle man nicht.

"Das strategische Ziel vom Kreml ist, die Ukraine zu beherrschen"

 

Stattdessen könne die Nato kann weiter unterstützen mit Satelliten-Aufklärung, mit Bildern und mit Informationen, sowie mit Abwehrwaffen, die man einfach bedienen könne, sagte Domröse. "Ich glaube, das strategische Ziel von Präsident Putin oder vom Kreml ist, die Ukraine zu beherrschen." Damit wäre die Ukraine ein abhängiger Staat ohne Freiheit und Gewaltenteilung. Der Widerstand der Ukrainer sei ausgesprochen groß, aber Russland könne immer weitere Soldaten schicken.