Krieg in der Ukraine - Forscher zu Lecks in Gaspipelines: Indizien sprechen für Sabotage
Innerhalb Europas wächst die Überzeugung, dass die Gaslecks in den Nord-Stream-Pipelines auf Sabotage zurückgehen. Auch Sebastian Bruns vom Institut für Sicherheitspolitik der Universität in Kiel sagt, es deute einiges darauf hin, dass es sich nicht um einen Unfall handele, sondern um Sabotage.
Eine Explosion am Meeresboden könne zwar auch von den Gaspipelines selbst ausgelöst worden sein, sagt Sebastian Bruns. Er ist Wissenschaftler in der Abteilung Maritime Strategie und Sicherheit am Institut für Sicherheitspolitik der Universität in Kiel. Aber er kommt zu dem Schluss: "Es deutet doch einiges darauf hin, dass das eben kein Unfall ist. Dazu sind die Fälle zu nah beieinander - sowohl zeitlich als auch geografisch."
Die Indizien würden dafür sprechen, dass die Lecks an den Pipelines Nord Stream 1 und 2 in der Ostsee durch einen Anschlag oder Sabotage verursacht worden seien, sagt Bruns. Wenn das wirklich so sei, dürfe man davon ausgehen, dass möglichweise eine Drohne oder ein U-Boot einen Sprengsatz von außen an den Pipelines auf dem Meeresboden angebracht habe.
Wissenschaftler Bruns: Russland naheliegender Akteur
Im Westen machen viele Russland für die mögliche Sabotage verantwortlich. Bruns sagt zu den Spekulationen: "Russland ist ein naheliegender Akteur, den man jetzt auch beschuldigen könnte." Immerhin seien die Nord-Stream-Pipelines für das Land Teil der Außen- und Sicherheitspolitik.