Krieg in der Ukraine - Osteuropa-Expertin befürchtet Eskalation in Ukraine-Konflikt

In München geht die Sicherheitskonferenz im Zeichen der Krise zwischen Russland und der Ukraine am Samstag weiter. Gwendolyn Sasse vom Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS) berichtet, dass der Konflikt trotz Abwesenheit eines russischen Vertreters vor Ort die Konferenz dominiert.

Auch wenn russische Vertreter der Konferenz fernbleiben, dominiert der Russland-Ukraine-Konflikt das Treffen, schildert die Osteuropa-Expertin Sasse. Das Besondere sei, dass der Konflikt Erfahrungen aus dem Kalten Krieg übertreffe. So habe der der UN-Generalsekretär Guterres darauf verwiesen, dass damals - anders als heute - noch Gesprächskanäle zwischen den Lagern bestanden hätten.

Unübersichtliche Lage

 

Wie die Lage an der russisch-ukrainischen Grenze genau aussieht, sei auf der Sicherheitskonferenz unklar, schildert Gwendolyn Sasse. "Man hofft immer noch, dass es Möglichkeiten für Verhandlungen gibt, aber der Ton ist in der Tat schärfer geworden", sagt die Osteuropa-Expertin. Nach dem Besuch von Kanzler Scholz in Moskau habe man gehofft, dass Gespräche im Normandie-Format wieder möglich wären: "Danach sieht es nicht so aus und es sieht danach aus, dass es zu einer Eskalation kommen wird", meint Sasse.

Ziele Moskaus

 

Wenn die Ukraine sich in den vergangenen Tagen weniger scharf äußert, geht es dabei vor allem darum, die Bevölkerung vor Ort zu beruhigen, meint Sasse. Nichtsdestrotroz werde die Gefahr in Kiew ernst genommen. Laut der Osteuropa-Expertin geht es für Moskau in dem Konflikt darum, zu verhindern, dass sich die Ukraine weiter nach Westen orientiert. Außerdem wolle Russland die Sicherheitsordnung von vor 1997 herstellen, was die Ausdehnung der NATO nach Osten betrifft.