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Krieg in der Ukraine - Wadephul (CDU): "Putin hatte eine andere Wahl"

Schweden und Finnland haben beschlossen, den Eintritt in die Nato zu beantragen. Der CDU-Außenpolitiker Johann Wadephul plädiert dafür, sich bei den Plänen nicht von russischen Drohungen beeindrucken zu lassen. Präsident Putin sei selbst schuld daran, dass die beiden Länder ihre Neutralität aufgeben.

Die Geschwindigkeit, mit der Schweden und Finnland ihre Neutralität aufgeben, sei historisch, betont der CDU-Politiker. Noch vor wenigen Wochen sei ein Nato-Beitritt von Finnland und Schweden kein Thema gewesen. Die Sorge in den beiden Ländern sei riesig. "Man hat erkannt, dass eine russische Aggression nicht nur nicht auszuschließen ist, sondern jederzeit möglich ist", sagt Wadephul.

Wadephul: Nato erwartet, dass die Türkei dem Beitritt zustimmt

 

Als einziges Bündnismitglied stellt sich die Türkei bisher quer in Bezug auf die Aufnahme der beiden skandinavischen Staaten. Die Türkei müsse aber wissen, dass die Geduld der Nato nicht endlos sei, warnt Wadephul. "Wir erwarten von der Türkei, dass sie am Ende zustimmt und nicht mit sachfremden Argumenten dies ablehnt." Für das Verteidigungsbündnis sei der Beitritt von Schweden und Finnland sinnvoll und helfe, das Bündnisgebiet besser zu schützen.

Von russischen Drohungen dürfe man sich im Beitrittsprozess nicht beeindrucken lassen, so der Außenpolitiker. Es handele sich um ein reines Verteidigungsbündnis "Die Nato wird nie einen anderen Staat angreifen, das ist sonnenklar, und wir lassen uns gerade in dieser Zeit von einem Aggressor wie Putin überhaupt nichts vorschreiben", sagt Wadephul.

Putin selbst schuld, dass Länder Neutralität aufgeben

 

Letztlich sei Russland selbst dafür verantwortlich, dass Schweden und Finnland nun nach vielen Jahrzehnten ihre Neutralität aufgeben. "Putin hatte eine andere Wahl", so Wadephul. "Wenn Putin die Aggression unterlassen hätte, hätte es alles das nicht gegeben."