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Der rbb in der Krise - rbb-Chefredakteur: Vorwürfe werden journalistisch überprüft

Untreue und Vorteilsnahme - die Vorwürfe gegen den rbb wiegen schwer. An welchen Aussagen und Berichten ist etwas dran und an welchen nicht? Seit Mittwoch arbeitet ein Team aus fünf rbb-Journalistinnen und -Journalisten daran, die Vorwürfe unabhängig zu prüfen, sagt Chefredakteur David Biesinger - es seien "die besten Rechercheurinnen und Rechercheure im Haus, die wir haben".

Es sei "schon wirklich ein Drama", was Journalistinnen und Journalisten des rbb derzeit in anderen Medien lesen müssten, betont Biesinger. Das bewege alle Redaktionen. "Uns treibt natürlich auch im Moment um: Welche dieser Vorwürfe stimmen wahrscheinlich? Welche nicht?" Das habe man bisher nicht gewusst und sei auf die Berichterstattung anderer Medien angewiesen gewesen, so der Chefredakteur. Das solle sich jetzt ändern.

Die Chefredaktion habe am Mittwoch ein fünfköpfiges Rechercheteam zusammengestellt, so Biesinger. "Wir wollen selbst Klarheit bekommen, eine eigenständige Faktenlage." Dabei werde mit demselben journalistischen Selbstverständnis des rbb gearbeitet wie bei allen anderen Recherchen auch, sagt der Chefredakteur: "Das ist das, was wir am besten können: Integres, transparentes, unabhängiges Programm. Und das wollen wir jetzt letztlich auch in eigener Sache nutzen."

"Unser Job ist, Missstände aufzuzeigen."


Niemand müsse sich sorgen, dass die Mitglieder der neuen Recherche-Unit berufliche Nachteile fürchten müssten und deswegen nicht völlig frei arbeiten könnten, betont Biesinger. "Unser Job ist, Missstände aufzuzeigen. Und die Kolleginnen und Kollegen, die jetzt an diesem Thema sitzen, sind so erfahren - und so unabhängige, klare, starke Köpfe. Die würden es sich schlicht und ergreifend auch gar nicht bieten lassen, sich von irgendjemandem an der Stelle einschränken zu lassen."

Der Chefredakteur erklärt, seit Dienstag gelinge es auch "ganz gut", dass der rbb als erstes Medium mit neuen Informationen an die Öffentlichkeit gehe - "vielleicht noch nicht an jeder Stelle, aber auch daran können wir ja noch arbeiten", so Biesinger.

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