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Dass ein Unwetter in Deutschland bevorsteht, war klar. Das Ausmaß und die Schäden nicht. Versagen beim Frühwarnsystem sieht das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilft nicht. Es sei auf vielen verschiedenen Kanälen gewarnt worden, sagt Krisenmanagerin Miriam Haritz.
Die Zahl der Toten nach dem Unwetter im Westen Deutschlands ist auf über 100 gestiegen. Die Behörden befürchten, dass es noch mehr Todesopfer gibt.
Dass Deutschland ein bedrohliches Unwetter bevorstehe sei im Vorfeld klar kommuniziert worden, sagt Miriam Haritz. Sie leitet das Krisenmanagement im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. "Das haben wir kommuniziert, das wussten wir. Zu welchen Schäden das letztlich führen konnte, das hat niemand voraussehen können", sagt Haritz.
Viele Warnkanäle
Dennoch seien viele Menschen auch in den eigenen Kellern von den Fluten überrollt worden. Das Bundesamt aber gebe Tipps, wie sich Menschen in diesem Fall verhalten sollten. Dabei helfe vor allem auch die Warn-App NINA vom Bundesamt für Katastrophenhilfe selbst. "Aber es ist leider so, wir können natürlich nicht jegliche Katastrophe verhindern", sagt Haritz. Denn bei einer Katastrophe diesen Ausmaßes ginge es nun mehr um die Schadensbewältigung als um eine Verhinderung.
Für die Zukunft sei wichtig, dass noch mehr Menschen die Warnapp NINA nutzen: Bisher gebe es rund acht Millionen Nutzerinnen und Nutzer, sagt Haritz. "Aber sie ist ja nicht der einzige Warnkanal", betont sie. Dazu zählten Rundfunk- und Medienanstalten, Internetplattformen oder auch Werbetafeln. Denn nur so könnten alle Menschen im Katastrophenfall erreicht werden.