Eine Friseurin färbt einer Kundin in ihrem Salon die Haare
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- ifo-Wirtschaftsinstitut: Regionale Öffnungen ab Corona-Inzidenz von 10

Friseure, Gastronomie, Einzelhandel sind seit vielen Wochen geschlossen. Der Präsident des ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, Clemens Fuest, spricht sich für regionale Öffnungen bei einer Inzidenz von 10 aus. Letztlich leide die Wirtschaft an der Angst vor Ansteckung, nicht nur am Lockdown.

Der Präsident des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, Clemens Fuest, warnt davor, die Corona-Einschränkungen zu früh aufzuheben. Leider seien die Maßnahmen bislang nicht erfolgreich genug gewesen. Man müsse aber noch mehr Energie für Homeoffice auch im öffentlichen Sektor, mehr Masken, mehr Tests und mehr Impfungen aufwenden. "Mir fehlt etwas die aktive Seite der Pandemie-Bekämpfung."

"Wenn die Menschen Angst haben, sich anzustecken, gehen sie eben nicht in ein Restaurant"

Vorzeitige Öffnungen würden aber auch den Unternehmen nichts nützen, meinte Fuest. "Die Vorstellung, die Wirtschaft würde sich erholen, wenn die Infektionslage immer noch hoch ist, ist eine Illusion." 80 Prozent der Umsatz-Rückgänge in der Wirtschaft seien auf das Virus und nicht auf den Lockdown zurückzuführen. "Wenn wir jetzt öffnen, und die Menschen haben Angst sich anzustecken, gehen sie eben trotzdem nicht in ein Restaurant."

Regionale Öffnungen bei Inzidenz von 10

"Wir werden mehr Pleiten sehen, aber nicht die ganz große Pleitewelle", sagte Fuest. Er schlägt einen Fahrplan für Öffnungen bei einer Infektions-Inzidenz von 10 auf 100 000 Menschen innerhalb einer Woche vor. Das "Konzept der grünen Zonen" bedeute regionale Öffnungen mit eingeschränkter Mobilität. Es gehe also nicht um einen flächendeckenden Schnitt.

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