Symbolbild: Perspektive Öffnungen nach Corona-Pandemie (Bild: imago images/ Cavan Images)
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- Epidemiologe: Lockerungen haben kein festes Datum

Die Infektionszahlen in Deutschland sinken langsam – doch gilt laut RKI weiterhin Vorsicht, vor allem aufgrund der Corona-Mutationen. Für mögliche Lockerungen sollte die Inzidenz möglichst niedrig sein, so Dirk Brockmann, Physiker und Epidemiologe an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Modellrechnungen zum Inzidenzwert sollen abschätzen, ab wann Lockerungen möglich sind. Bundesweit stehe man derzeit bei einem Inzidenzwert von 80, es gebe aber auch Orte mit einer geringeren Inzidenz. Der Inzidenzwert von 50 gilt als Maß, so Brockmann, ab dem Lockerungen denkbar wären. Doch viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehen derzeit davon aus, dass ein Inzidenzwert von 25 bis 10 besser wäre. Erst dann wäre eine Nachverfolgung der Infektionen durch Gesundheitsämter wieder möglich und man könne Lockerungen mit mehr Sicherheit zulassen, so der Physiker.


Brockmann: Gesundheitsämter müssen wieder nachverfolgen können


Der jetzigen Lockdown wirke, so Brockmann, die Zahlen sänken nur eben langsamer als erwartet. Er sagte, man müsse nun so weitermachen, damit irgendwann die gewünschte Zielmarke erreicht werden könne. "Wir müssen uns nicht zu sehr auf ein Datum festnageln", so Brockmann. "Was wir halt brauchen, ist niedrige Inzidenz." Er plädierte zudem dafür, auf die regionale Lage zu achten, denn manche Landkreise würde irgendwann schon eine Inzidenz von 25 oder 10 erreichen. Was aber dann genau passieren soll, entscheide letztlich die Politik, sagte der Wissenschaftler.

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