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Weniger klatschen, dafür mehr Anerkennung durch höhere Löhne - das fordern die Pflegenden schon lange. Aber tut sich bald was? Zum diesjährigen Tag der Plege betont der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, dass die Rahmenbedingungen insgesamt verbessert werden müssten.
Geklatscht, von Balkonen, wird für Pflegekräfte schon lange nicht mehr. Aber einige Dinge haben sich immerhin ein wenig gebessert: es gibt etwas mehr Geld für Pflegekräfte. Aber: das Personal ist weiter knapp, der Druck hoch, die Arbeit schwer, gerade in Corona-Zeiten. Der 12. Mai ist der internationalen Tag der Pflege - und deshalb gehen Pflegekräfte bundesweit auf die Straße. In Berlin ist am Nachmittag eine Demo vor dem Roten Rathaus geplant.
Andreas Westerfellhaus ist der Pflegebeauftragte der Bundesregierung und kann den Frust vieler Pflegenden nachvollziehen. "Ich kann die Pflegenden verstehen", sagt er. Bei vielen kämen die erhöhten Löhne nicht an. Er wolle sich dafür stark machen. Der Schlüssel sei aber, mehr Personal zu bekommen und dieses auch zu halten. Dies sei das Hauptproblem.
Rahmenbedingungen müssten besser werden
Nun ist aber der Bruttoverdienst der Pflegekräfte zuletzt zumindest etwas gestiegen. Warum ist der Frust trotzdem so groß? Laut Westerfellhaus hätten viele der Pflege den Rücken gekehrt, würden aber zurückkehren, wären die Rahmenbedingungen besser, etwa planbare Wochenenden. Er schlägt vor, bei 80 Prozent Arbeit, 100 Prozent Lohn zu bezahlen. Allerdings müsse schon bei der Ausbildung der Hebel angesetzt werden.
Auch die Länder seien gefordert und viele Krankenhäuser hätten laut Westerfellhaus den "Schuss noch nicht gehört" und wirft diesen ein "Herumwurschteln" vor. Auf Dauer brauche es ein Personalbemessungsverfahren mit intelligenten Lösungen in der Fläche. Der letzte Anstieg der Zahlen der Beschäftigten in der Pflege mache ihm allerdings Mut.