Dosen des Corona-Impfstoffes vom Hersteller AstraZeneca liegen in einem Kühlfach (Bild: IMAGO / Leonhard Simon)
IMAGO / Leonhard Simon
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- Matz: AstraZeneca-Impfung für Jüngere genau prüfen

Wegen der Gefahr von Hirnvenen-Thrombosen soll der AstraZeneca-Impfstoff nur noch an Menschen über 60 Jahren verimpft werden. Für Jüngere und Erstgeimpfte soll es Beratungsgespräche geben, so Martin Matz, SPD-Staatssekretär für Gesundheit im Berliner Senat.

Expertinnen und Experten der Ständigen Impfkommission (Stiko) empfehlen das Vakzin von AstraZeneca als "äußerst wirksamen, empfehlenswerten Impfstoff" für Ältere, so Matz.


Matz: Zusammenhang zwischen AstraZeneca und Thrombosen weiter erforschen


Dass die Nebenwirkungen von AstraZeneca besonders bei Frauen aufträten, mag auch damit zusammenhängen, dass eher Frauen den Impfstoff verbreicht bekommen hätten. Das schlösse jedoch nicht aus, so Matz, das auch Männer unter 60 Probleme mit AstraZeneca haben könnten.


Spezielles AstraZeneca-Modellprojekt für Jüngere


Wer die erste Dosis AstraZeneca schon bekommen hätte, solle vor der zweiten Impfung ein ärztliches Beratungsgespräch wahrnehmen, so der SPD-Politiker. Jüngere sollen auch künftig nicht mehr in dne Impfzentren mit AstraZeneca geimpft werden, sondern bei Ärztinnen und Ärzten, die an einem Modellprojekt teilnehmen, so Matz. Ebenso werde man nun daran forschen, welche Wirksamkeit sich entfaltet, wenn die Erstimpfung AstraZeneca war und die Zweitimpfung einer der anderen Impfstoffe auf dem Markt sei. Matz erwarte dazu Daten "im Laufe des April".

AstraZeneca-Vakzin vorwiegend ab 60

Der Corona-Impfstoff des schwedisch-britischen Herstellers AstraZeneca wird ab Mittwoch vorwiegend nur noch an Menschen ab 60 Jahren verabreicht.

Das haben die Gesundheitsminister von Bund und Ländern am Abend beschlossen. Menschen unter 60 können sich nach Rücksprache mit einem Arzt oder einer Ärztin weiterhin mit dem Präparat impfen lassen.

Die neue Altersbeschränkung bei AstraZeneca wurde erlassen, weil vor allem bei Frauen unter 60 die Gefahr einer seltenen Thrombose im Gehirn besteht. In Deutschland sind 31 Fälle bekannt und neun Menschen gestorben.

Bundeskanzlerin Merkel erklärte, Vertrauen entstehe aus dem Wissen, dass jedem Verdacht nachgegangen werde. Die Verunsicherung könne man aber nicht wegreden. Es sei daher ein großes Glück, dass verschiedene Impfstoffe zur Verfügung stehen.

Gesundheitsminister Spahn kündigte an, dass nun Menschen ab 60 Jahren schneller geimpft werden können.

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