Bundeskanzlerin Merkel und EU-Ratspräsident Michel unterhalten sich am Tisch (Bild: picture alliance / AA)
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- Corona-Impfausweis: Einfaches Reisen für alle?

Hilft uns ein europaweiter Corona-Impfausweis, um schneller wieder zurück in die Normalität zu kehren? Peter Liese, Abgeordneter im Europaparlament, sagt: Ja. So könnten zusätzliche Freiheiten ermöglicht werden. Und auch Nicht-Geimpfte könnten wieder einfacher reisen.

"Wir brauchen einheitliche europäische Lösungen. Es kann ja nicht so sei, dass dann in jedem Mitgliedsland andere Ausweise gelten", sagt Peter Liese (CDU), Abgeordneter im Europäischen Parlament. Im Sommer würden zwar noch nicht alle geimpft sein, aber ein Großteil: "Das werden sehr wenige sein, die noch keine Chance hatten, sich impfen zu lassen", sagt er. Trotzdem sollten auch die Nicht-Geimpften reisen dürfen, dann aber mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen – wie im Sommer 2020, so der Europaabgeordnete.

Ein Impfausweis sollte zusätzliche Freiheiten ermöglichen. "Wir sollten es nicht so organisieren, dass derjenige, der nicht geimpft ist, überhaupt nicht die Möglichkeit hat zu reisen", betont Liese. "Wenn wir jetzt nicht wirklich alles falsch machen – gemeinsam als Gesellschaft – dann wird es in diesem Sommer besser als im letzten Sommer", sagt er.

 

Keine Angst vor Zwei-Klassen-Gesellschaft

 

Eine Zwei-Klassen-Gesellschaft befürchtet er nicht. Es ginge darum, Rechte zurückzugeben für die diejenigen, die geimpft sind, "weil, die Einschränkungen der Grundrechte lassen sich ja nur rechtfertigen, wenn man eine Gesundheitsgefahr darstellt und das ist bei den Geimpften – nach allem, was wir wissen – eben nicht mehr der Fall", sagt Liese.

Den stockenden Impfprozess in Deutschland und der EU führt Liese auch auf falsche Ängste vor den Impfstoffen zurück, insbesondere vor dem AstraZeneca-Impfstoff. Er rate dazu, sich mit dem Vakzin impfen zu lassen: Sonst könne es sein, dass man erst ganz am Ende an die Reihe kommt. Bei dem russischen Impfstoff hingegen habe er Bedenken. Wie die Untersuchungsergebnisse zustande gekommen sind, sei nicht ganz klar. Es mangele an Transparenz und Verfügbarkeit für die EU. "Ich glaube nicht, dass Sputnik uns hilft", sagt er.

Hintergrund

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Die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten wollen sich am Donnerstag, dem ersten Tag des Sondergipfels, in einer Videokonferenz erneut zu den Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie abstimmen. Wichtiges Thema dürfte die Impfkampagne sowie der Kampf gegen Corona-Mutanten werden.

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