Symbolbild: Kameramann bei der Arbeit
Bild: imago images/ Sabine Brose

- "Die Menschen wollen nicht nur Corona-Filme sehen"

Wie geht es weiter vor und hinter den Kameras? In unserer Reihe "Unsere neue Welt nach Corona" sprechen wir mit Clemens Schaeffer, Produzent und Geschäftsführer bei NFP (Neue Filmproduktion) über das Filmemachen unter Corona-Bedingungen.

Im Moment haben viele von uns notgedrungen mehr Zeit zum Filme- und Seriengucken als früher. Dabei ist das Produzieren von Filmen und Serien durch die Corona-Pandemie schwieriger bis unmöglich geworden.

Auch Clemens Schaeffer, Produzent und Geschäftsführer von NFP (Neue Filmproduktion), musste die Arbeit seiner Produktionsfirma grundlegend verändern: "Wir konnten Dreharbeiten nicht fortführen und mussten Dreharbeiten, die für April und Mai geplant waren, absagen.“

Arbeitsprozesse neu organisieren

Seitdem plant man bei NFP daran, wie die Filmproduktionen wieder aufgenommen werden können. Ende Juli soll wieder an Spielfilmproduktionen gearbeitet werden. Dokumentarische Dreharbeiten, etwa für Terra X, konnten auch schon in den letzten Wochen fortgeführt werden, weil dort mit sehr kleinen Teams gearbeitet werden kann, erklärt Schaeffer.

Nun ginge es aber darum Arbeitsprozesse so zu organisieren, dass auch große Filmproduktionen mit bis zu 60 Mitarbeitenden an einem engen Filmset wieder möglich werden, so der Produzent.

Hinter der Kamera sei Masken tragen und Abstand halten kein Problem, erklärt Schaeffer. Vor der Kamera wird das jedoch schwieriger. Deswegen ginge es jetzt auch darum Drehbücher so zu adaptieren, dass es zu wenig engem körperlichen Kontakt kommt. In manchen Situationen werde sich das aber nicht vermeiden lassen.

Nicht nur Corona-Filme

Um Szenen mit engem körperlichen Kontakt möglich zu machen, müssten sich Schauspieler*innen für die Zeit der Dreharbeiten in Quarantäne begeben und sich regelmäßig testen lassen. "Wir glauben nicht, dass es gut ist wenn wir nächstes Jahr nur Filme nach Corona-Regeln sehen können“, sagt Schaeffer.

Es werde sicherlich Filme und Serien geben, in denen die Lebensrealität in der Corona-Pandemie abgebildet wird, glaubt der Produzent. "Es wird aber auch ganz viele Filme geben, die sich mit Kriminalfällen, Liebesgeschichten und Kinderabenteuern beschäftigen, völlig unabhängig von dem Thema Corona.“

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