Gleichstellungssenatorin Dilek Kolat (SPD) in der Senats-Pressekonferenz (Bild: imago/Reiner Zensen)
Bild: imago/Reiner Zensen

- Kolat: "Berlin ist die Stadt der Frau"

Berlin ist das erste Bundesland, das den internationalen Frauentag zum Feiertag gemacht hat. Lange wurde über die Wahl des neuen Feiertags diskutiert, auch der 8. Mai und der 9. November waren im Gespräch. Wir sprachen mit der Gleichtstellungssenatorin Dilek Kolat (SPD) darüber, was in Sachen Gleichstellung in Berlin bisher erreicht wurde.

Frauen leisteten in der Gesellschaft "enorme Dinge", so Kolat. Dennoch sei die Rollenverteilung zwischen Männern und Frauen oftmals noch ungleich. Viele Männer seien berufstätig, Frauen leisteten hingegen unbezahlte Familienarbeit. Dies zeige sich auch später bei der Rente: Männer erhielten 56 Prozent mehr Rente. Kolat sieht als eine der Ursachen dafür die geringere Entlohnung von Frauen, die zu Altersarmut trotz Arbeit führe. "Da ist ordentlich was in Deutschland schief gelaufen", sagte sie. Dies zu korrigieren sei Aufgabe von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.


Berlin sei ein Vorbild für die Stärkung von Frauen in der Gesellschaft. Der Stadtstaat habe den höchsten Anteil an Frauen in Führungspositionen sowie an Professorinnen. Zusätzlich habe Berlin in ein Anti-Gewalt-System investiert, wolle noch mehr Wohnungen für Frauen in Gewaltsituationen anbieten können und mehr Anlaufstellen für alleinerziehende Mütter schaffen. "Gleichstellung ist Berlin ganz, ganz wichtig," sagte Kolat.   

Hintergrund: Maßnahmenpläne zum Gleichstellungspolitischen Rahmenprogramm

Die Maßnahmenpläne stellen die Konkretisierung des Gleichstellungspolitischen Rahmenprogramms (GPR) dar, das in den Haupt- und Bezirksverwaltungen des Landes Berlin zur Gleichstellung der Geschlechter geplant und realisiert wird.

In Konsultationsgesprächen zwischen den jeweiligen Senatsressorts und Bezirksämtern mit der Geschäftsstelle Gleichstellung wurden die konkreten Maßnahmen auf der Basis der jeweiligen fachlichen und bezirklichen Erfordernisse vereinbart. In die Umsetzung der Maßnahmenpläne werden bestehende Fachgremien einbezogen und bei Bedarf Facharbeitsgruppen gebildet oder externe Genderexpertise zur Verfügung gestellt.

Die Projekte und Maßnahmen sind in den fünf prioritären Handlungsfeldern des Landes Berlin verortet:

- Bildung – vorschulische und schulische Bildung und Erziehung, berufliche Bildung und Weiterbildung, Hochschule
- Existenzsichernde Beschäftigung – Wirtschaftspolitik, Arbeitsmarktpolitik, Gleichstellung von Frauen im Dienst/Landesgleichstellungsgesetz sowie Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- Demografischer Wandel – lebenswerte Stadt, soziale Stadt
- Soziale Gerechtigkeit – Alleinerziehende, ältere Frauen, behinderte Frauen, Gewalt gegen Frauen, Gesundheit, Wohnen
- Integration – gleichberechtigte Teilhabe an Bildung und Erwerbsleben, Recht auf Selbstbestimmung

Neben den Aktivitäten in den genannten prioritären Handlungsfeldern werden im Zuge der Umsetzung des Gender Mainstreaming auch Maßnahmen in anderen Fachbereichen umgesetzt. Die Weiterentwicklung der Instrumente des Gender Mainstreaming und des Gender Budgeting als Grundlage jeden Verwaltungshandelns sind Bestandteil der Maßnahmenpläne.

(Quelle: Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung)

Das Wappen von Berlin und ein Kalender, auf dem der 8. März eingestellt ist (Bild: imago/Christian Ohde
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Internationaler Frauentag

Am 8. März ist Internationaler Frauentag - Berlin ist das erste Bundesland, das diesen Tag zum Feiertag gemacht hat. Wir sprechen über das Thema - mit Frauen aus den unterschiedlichsten Bereichen und mit den unterschiedlichsten Hintergründen.