Hinweis auf Beginn des Schuljahres an einer Schule in Glöwen/Prignitz
Bild: rbb/Lenz

- Die Lösungen der Parteien: Thema Bildung

Eine Woche lang ist Landespolitik-Korrespondent Dominik Lenz auf "Wahlfahrt" in Brandenburg und fragt wenige Tage vor der Landtagswahl: welche Themen, welche Probleme und Fragen sind entscheidend für die Menschen, um am ersten September ihr Kreuz zu setzen. So ist das Thema Bildung eines, bei dem die Erwartungen an die Politik hoch sind. Dominik Lenz schaut auf die Lösungsvorschläge der Parteien.

Vor wenigen Tagen erst landete Brandenburg in einer Bildungsstudie einmal mehr auf dem vorletzten Platz in Deutschland. Das Potsdamer Bildungsministerium reagierte prompt und legte andere Studien vor, wonach man in Einzelbereichen wie Mathematik-Kompetenz im deutschen Spitzen-, ansonsten aber wenigstens im Mittelfeld liege. Auch wenn sich die öffentliche Diskussion um Bildungsstandards in Brandenburg in den vergangenen Jahren von schlecht ausgestatteten Schulen mit Unterrichtsausfall in Richtung gute Kita-Betreuung verlagert hat, es gibt nach wie vor Probleme in den Schulen: zu wenig Lehrer für eine steigende Zahl an Schülerinnen und Schülern, was mit Quereinsteigern ausgeglichen werden muss, die Digitalisierung in den Klassenräumen stockt. So sehen sich alle Parteien genötigt, Lösungen anzubieten

SPD will kostenfreie Bildung, CDU keine Experimente

Die SPD will wie alle anderen Parteien auch Bildung von der Kita bis zum Studium perspektivisch kostenfrei machen, in den nächsten fünf Jahren sollen 400 zusätzliche Lehrer eingestellt werden, auch kleine Schulstandorte erhalten bleiben, die Finanzierung der Hochschulen im Land erhöht werden. Die CDU möchte keine Bildungsexperimente mehr wie die Abschaffung von Zensuren, Lehrer sollen durch Schulassistenten von Verwaltungsarbeit entlastet werden, gegen Unterrichtsausfall soll eine Vertretungsreserve, eine Ausfallfeuerwehr helfen. Sowohl SPD als auch CDU möchten Absolventen durch Landlehrerstipendien in die ländlichen Regionen locken. Die LINKE steht schon lange für mehr Inklusion also das gemeinsame Lernen von Schülern mit und ohne Förderbedarf in einer Schule. Wie die CDU will man eine Schul-Cloud einrichten, um Schüler, Lehrer und Schulen untereinander besser vernetzen zu können, an den Hochschulen will die LINKE Zulassungsbeschränkungen wie den Numerus Clausus und Rückmeldegebühren abschaffen. Auch die Grünen wollen die Lehramtsausbildung vor allem in den Naturwissenschaftlichen Fächern ausbauen, setzen sich für mehr Inklusion ein und wollen gerade auf dem Land Oberschulen und Gymnasien zu Gesamtschulen mit Oberstufe zusammen legen.

LINKE für gemeinsames Lerne, AfD dagegen

Das gemeinsame Lernen wie es vor allem die LINKE möchte, lehnt die AfD ab. Sie möchte stattdessen Förderschulen ausbauen und eine stärke Konzentration auf die Vermittlung von Grundfähigkeiten wie Lesen, Schreiben und Rechnen bei Brandenburgs Schülern. Die Fusion der BTU Cottbus Senftenberg soll rückgängig gemacht werden, weil sie sich nicht bewährt habe. Die FDP will die Digitalisierung des Unterrichts vorantreiben, die Freien Wähler wollen einheitliche Mindestlernziele für alle Jahrgangs- und Schulformen einführen.

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