Wahlplakat in Brandenburg, SPD
Bild: imago images / Gerhard Leber

- Die Lösungen der Parteien: Thema Arbeit

Die Arbeitsmarktpolitik hat für viele Wählerinnen und Wähler in Brandenburg starken Einfluss auf die Wahlentscheidung am 1. September. Welche Pläne die Parteien dazu haben, was sie im Wahlkampf versprechen, fasst Landespolitikreporter Dominik Lenz zusammen.

Eigentlich steht Brandenburg gut da, mit aktuell unter sechs Prozent ist die Arbeitslosigkeit so gering wie nie. Allerdings recht ungleich verteilt: während sich der Speckgürtel beinahe über Vollbeschäftigung freuen kann, trägt die Uckermark in Sachen Arbeitslosigkeit bundesweit die Rote Laterne. Zudem sind viele Jobs befristet, oft handelt es sich um Minijobs oder Leiharbeit. Mehr als ein Drittel der Beschäftigten in Brandenburg arbeitet im Niedriglohnsektor.
So wundert es nicht, dass alle Parteien das Thema Arbeit und Beschäftigung in den Fokus nehmen. SPD, LINKE und Grüne schauen mehr auf die Rechte der Angestellten, CDU, AfD und FDP wollen vor allem mittelständische Unternehmen stärken und so mehr Beschäftigung im Land sichern.   

SPD und LINKE wollen Arbeitnehmer stärken

Die SPD will den Kampf gegen den Niedriglohn aufnehmen unter anderem mit einem Mindestlohn von 13 Euro und der Stärkung der Gewerkschaften. Ähnlich die LINKE: die Partei sieht eine wachsende Verunsicherung auf dem Arbeitsmarkt trotz guter Konjunktur, weshalb man sich für mehr Tarifbindung einsetzt und dafür, dass Menschen nicht mehr zwei oder drei Jobs zum Leben brauchen. Die CDU will vor allem kleine und mittelständische Unternehmen in Brandenburg stärken und dafür die Bürokratie abbauen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen sollen Rückkehrer umworben werden. Auch die AfD will weniger Bürokratie für den Mittelstand, der Fachkräftemangel soll nach Möglichkeit über die eigenen Ressourcen abgedeckt, ältere Arbeitnehmer und Alleinerziehende entlastet werden. Die FDP schlägt als Mittel für den Mittelstand einen Bürokratie-TÜV für alle kommenden Gesetze vor.

Grüne gegen HartzIV-Sanktionen, Freie Wähler für mehr Weiterbildung

Die Grünen wollen eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie schaffen und HartzIV-Sanktionen abbauen nach dem Motto: Motivieren statt bestrafen. Unternehmen sollen belohnt werden, wenn sie Langzeitarbeitslose einstellen. Die Freien Wähler wollen die Aus- und Weiterbildung in HartzIV-Hochburgen ausbauen und das Bildungssystem auch für den zweiten Bildungsweg durchlässiger machen.

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