Der Ost-Berliner Sänger und Schauspieler Manfred Krug - hier in Berlin am 20.06.1977 - hatte gegen die Ausbürgerung des DDR-Liedermachers Wolf Biermann protestiert
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- Manfred Krug und der Kaffeenotstand – Das Jahr 1977

Nach der Ausbürgerung von Wolf Biermann rumort es in der Ost-Berliner Kulturszene. Und im Westen eskaliert die Konfrontation zwischen Staat und Terroristen. Eine Kultur des Verdachts spaltet die Gesellschaft - auch in Berlin.

In West-Berlin macht den Behörden auch die zunehmende Anzahl von Drogenkonsumenten Sorgen. Über den DDR-Flughafen Schönefeld kommen, nur lasch kontrolliert, immer größere Mengen von Haschisch und Heroin in die Stadt. Zuständige Stellen scheinen hilflos zu sein.

In Ost-Berlin ist derweil der Kaffee-Notstand ausgebrochen. Der gestiegene Weltmarktpreis zwingt die devisenklamme DDR zum Strecken des Bohnenkaffees mit einheimischem Getreide.

Nicht nur Devisenknappheit, auch der Status von Ost-Berlin ist Anlass für die Erhebung von Straßenbenutzungsgebühren für Besucher ab dem 1. März 1977.

Nach der Biermann-Ausbürgerung schließen immer mehr Intellektuelle und Künstler mit der DDR ab. Prominentestes Beispiel ist der 40jährige  Schauspieler und Sänger Manfred Krug – während die Puhdys fast zeitgleich ihre erste Tour nach West-Berlin machen.

"Berlin - Schicksalsjahre einer Stadt", eine Chronik in 30 Folgen – in Zusammenarbeit mit dem rbb Fernsehen.