ARCHIV: Angela Davis zu Besuch in Ost-Berlin (Bild: rbb)
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- Von der Exklave zum Pannenhochhaus - Das Jahr 1972

Im alten Gebäude des Kammergerichts am Berliner Kleistpark wird das Viermächte-Abkommen unterzeichnet. So können endlich Korridore zu den Exklaven Eiskeller und Steinstücken geschaffen werden. Gebietsaustausch heißt das Zauberwort. Und ein neues Transitabkommen verkürzt die Wartezeiten für die West-Berliner an den Grenzübergängen.

Am Steglitzer Kreisel, einem der symbolträchtigen Hochhausprojekte im Berliner Südwesten wird Richtfest gefeiert, doch die Kosten explodieren, zwei Jahre später ist die Bauträgergesellschaft insolvent, man denkt sogar über Sprengung nach.

Im Osten sorgt dafür eine der schlimmsten Katastrophen der zivilen Luftfahrt für Entsetzen. Beim Absturz einer Iljuschin bei Königs Wusterhausen sterben 156 Menschen. Am Tag der Trauerfeier in Wildau wehen auch in West-Berlin die Fahnen auf Halbmast.

Doch auch der Glanz der weiten Welt kommt in die DDR: Die US-Bürgerrechtlerin Angela Davis besucht das Land, um sich für die Unterstützung bei ihrer Freilassung zu bedanken – und Rocker Dean Reed wird zum Sexsymbol des Ostblocks.

Währenddessen steigt im Westen die Zahl der Banküberfälle plötzlich rasant an. Verübt von jenen, die in die Illegalität abgetaucht sind und eine Veränderung der Gesellschaft erzwingen wollen.

"Berlin - Schicksalsjahre einer Stadt", eine Chronik in 30 Folgen – in Zusammenarbeit mit dem rbb Fernsehen.