Ingo Senftleben, Spitzenkandidat der CDU für die Landtagswahl in Brandenburg, steht bei einer TV-Runde im Studio im Landtag
Bild: dpa-Pool

- Senftleben: "Den Versprechen der CDU müssen Taten folgen"

Die CDU wird die Landtagswahl in Brandenburg wohl wenig positiv in Erinnerung behalten: Mit ihrem Spitzenkandidaten Ingo Senftleben ist die Partei mit ihrem schlechtesten Landesergebnis auf Platz drei hinter die AfD zurückgefallen. Ingo Senftleben ist zwar enttäuscht von den Zahlen, will aber die Regierung mitgestalten.

Das Ergebnis der CDU in Brandenburg von 15,6 Prozent sei natürlich "enttäuschend" sagte Senftleben. "Aber jetzt geht es darum, ob wir Inhalte in Brandenburg umsetzen können", sagte der Politiker.

Personalfragen derzeit nebensächlich
Nach der Wahl wurden bereits Rücktrittsforderungen gegenüber Senftleben laut. Dies sei immer eine ernste Angelegenheit, sagte er. Es gehe aber derzeit nicht um CDU-Personalpolitik, sondern darum, ob man das Land mitregieren und mitgestalten könne. Das sei viel zu wichtig, als dass sich die CDU jetzt vorrangig mit sich selbst beschäftige.

Taten müssen Versprechen folgen
Parteikollege Frank Bommert hat Ingo Senftleben vorgeworfen, dass er durch seine Anbandelung mit der Linken den Mittelstand verschreckt hätte. Für Senftleben jedoch stehen Themen wie mehr Fachkräfte, Bürokratieabbau und gute Infrastruktur für ein Gelingen der Brandenburger Wirtschaft. Insgesamt müsse man nicht nur Verprechen geben, sondern Taten folgen lassen, sagte Senftleben.

Verantwortung für Brandenburg
Zur möglichen Koalition mit der SPD sagte der CDU-Politiker: "Wenn es um Inhalte geht und wir uns darauf verständigen können, dann werden wir diese Dinge auch gemeinsam anpacken." Er und Ministerpräsident Dietmar Woidke von der SPD hätten sich bereits ausgetauscht, so Senftleben. Im Mittelpunkt stehe die gemeinsame Verantwortung für die Menschen in Brandenburg.

Erwartungshaltung der CDU-Unterstützer
Man könne nach dem Wahlergebnis nicht "freudig durch die Gegend hüpfen", sagte Senftleben. Jene, die den Wahlkampf unterstützt hätten und auch die Wählerinnen und Wähler der CDU hätten nun eine "Erwartungshaltung". Für ihn zähle, ob Brandenburg in fünf jahren besser aufgestellt sei. Der Weg dahin sei nicht leicht, aber werde sich auszahlen, so der Politiker.


HINTERGRUND: Das Endergebnis der Landtagswahl 2019 in Brandenburg

SPD: 26,2% (- 5,7)

AfD: 23,5% (+ 11,3)

CDU: 15,6% (- 7,4)

Grüne: 10,8% (+ 4,6)

Linke: 10,7% (- 7,9)

BVB/Freie Wähler: 5,0% (+ 2,3)

FDP: 4,1% (+ 2,6)

Sonstige: 4,1% (+ 0,2)

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