Klimaforscher Mojib Latif (Quelle: imago/Future Image)
Bild: imago/Future Image

- Klimaforscher Latif: "Die Daten sind unumstößlich"

Die rbb|24-Datenrecherche zum Klimawandel wird heftig diskutiert: Ein häufiges Argument ist, Experten können nicht mal das Wetter für die nächsten Tage vorhersagen, wie dann das Klima in 100 Jahren? Der Klimaforscher Mojib Latif klärt auf: Auch wenn kurzfristige Vorhersagen nicht immer möglich seien - ein langfristiger Trend sei klar erkennbar.

"Es hat noch nie so viele Tage mit Temperaturen von 30 Grad und mehr gegeben, wie im letzten Jahr und das ist Teil eines langfristigen Trends und das muss man als Wissenschaftler gar nicht dramatisieren. Die Tatsache an sich ist schon dramatisch genug", sagt Klimaforscher Mojib Latif im Interview mit Inforadio.

Kritik an der Klimaforschung lässt Latif nicht gelten. Natürlich sei die Wettervorhersage für einzelne Tage nicht immer richtig, das habe aber keine Auswirkungen auf den langfristigen Trend. Erkennbar sei deutlich, dass sich das Klima erwärme.

Zivilgesellschaft müsse Druck machen

Den Klimawandel bezeichnet Latif als globales Problem. "Das können alle Länder nur gemeinsam lösen oder gar nicht", sagt er. Der Klimaforscher sieht aber auch die Bürger in der Verantwortung und lobt die Fridays-For-Future-Bewegung: "Wenn die Zivilgesellschaft nicht etwas Druck von unten macht, dann wird oben in der Politik wahrscheinlich eher wenig passieren", befürchtet Latif.

Mehr zum Thema

Sonne hinter Windrädern in Berlin (Quelle: imago/photothek)
imago/photothek

#wirmüssenreden - Heiße Stadt, trockenes Land: Klimawandel in Berlin und Brandenburg

Wenn wir jetzt nichts für den Klimaschutz unternehmen, dann sind extreme Veränderungen in unserer Region unabwendbar. Das zeigt eine bisher einmalige Datenauswertung von rbb|24. Die Bedrohungen sind konkret: Hitze, Dürre und extreme Regenfälle als Folge einer steigenden Durchschnittstemperatur. Wir wagen einen Blick in die Zukunft - bis ins Jahr 2100.