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- Auch Haschrebellen blicken zum Mond - Das Jahr 1969

Das Jahr 1969 bringt auch in Berlin die in der ganzen Welt zu beobachtende Weltraum-Euphorie, verursacht durch die Mondlandung. Doch auch in der Stadt selbst tut sich Vieles: Der Flughafen Tegel bekommt einen neuen Terminal, der Alex eine große Markthalle. Und ein Wahrzeichen der Stadt wird 20 Jahre alt: Der Fernsehturm am Alexanderplatz.

Ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein großer für die Menschheit. Am 21. Juli 1969 um 3 Uhr morgens blicken auch die Berlinerinnen und Berliner in den Mond. Die Astronauten von Apollo 11 betreten den Erdtrabanten. In Ost-Berlin versuchen die Kommentatoren die Weltraumeuphorie vom Klassenstandpunkt aus zu differenzieren. In West-Berlin ist das Amerikahaus beim Public viewing überfüllt. Kein Event – es gibt einfach noch zu viele Menschen, die keinen Fernseher haben.

Im französischen Sektor wird der Grundstein für den neuen Flughafen Tegel gelegt. Mit einer überraschenden Architektur. Bisher sagen sich doch Fuchs und Hase gute Nacht. Und schon 1969 gibt es die Hoffnung auf Einhalten des Zeitplans. Wer dagegen nur von Ost-Berlin aus nach Potsdam will, der muss um West-Berlin herumfahren. Meist mit der Eisenbahn, dem sogenannten Sputnik.

Am 5. März wird Gustav Heinemann mit äußerst knapper Mehrheit im Berliner Reichstag zum dritten Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Und zum 100.000sten Mal sind im SFB Nachrichten zu hören. Am gleichen Tag feiert „sfbeat“ zweiten Geburtstag. Eine Sendung, die in Ost und West gleichermaßen geliebt wird.

Auch der zunehmende Konsum von Rauschgift beschäftigt die Berliner beiderseits der Mauer. Für Journalisten ist die Berichterstattung eine Herausforderung. Denn wer will sich schon bei illegalen Tätigkeiten beobachten lassen. Und harmlose Kiffer sind die „Umherschweifenden Haschrebellen“ keineswegs. Sie verstehen sich als militante Protestbewegung und planen subversive Aktionen. Trotz der rigiden Kontrollen auf den Transitstrecken gelangen auch immer wieder Marihuana, aber auch härtere Drogen in die Stadt.

Am Ende des Jahrzehnts ist Berlin in seinen beiden Teilen anders als zu Beginn. Jünger, bunter. Ein früherer Regierender Bürgermeister ist Bundeskanzler geworden, Hoffnung auch für eine Veränderung im deutsch-deutschen Verhältnis.

Was die 70er bringen, das können Sie nach einer Pause ab dem 6. April verfolgen – in "Berlin - Schicksalsjahre einer Stadt", einer Chronik in 30 Folgen – in Zusammenarbeit mit dem rbb Fernsehen.

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Berlin-Schicksalsjahre einer Stadt
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Berlin - Schicksalsjahre einer Stadt

Eine Berlin-Chronik der Superlative: von der "Stunde null" bis in die Gegenwart, als Berlin wieder Hauptstadt eines vereinten Deutschlands ist. Die Doku-Reihe mit dem doppelten Blick auf West- und Ost-Berlin im rbb Fernsehen und im Inforadio.