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Am Freitagabend ging der Berlinale-Wettbewerb unter anderem mit dem vierten deutschen Beitrag zu Ende: Thomas Stubers "In den Gängen" mit Franz Rogowski und Sandra Hüller. Mitten im letzten Trubel, inmitten der Gänge im Berlinale-Palast hat sich Inforadio-Kinoexperte Alexander Soyez mit Sandra Hüller über ihren neuen Film und ihre Berlinale unterhalten.
Vor 12 Jahren wurde Sandra Hüller für Hans Christian Schmids Requiem mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet. Seitdem war sie oft hier, aber meistens zu Besuch, nicht mehr mit einem Wettbewerbsfilm wie jetzt wieder mit Thomas Stubers poetischem Streifen durch die Gänge eines Großmarkts irgendwo in der ostdeutschen Provinz. Obwohl Sandra Hüller seit Anfang an da ist, hat sie es kaum ins Kino geschafft.
In den Gängen ist schon Sandra Hüllers zweiter Anlauf mit Regisseur Thomas Stuber zusammenzuarbeiten, der zuletzt mit seinem grandiosen Boxerdrama Herbert einen großen Erfolg feiern konnte – allerdings ohne Sandra Hüller. Marion aus der Süßwarenabteilung – das ist Sandra Hüller in In den Gängen dieses Großmarkts, der natürlich für mehr steht.
Dass der kaum fassbare Erfolg von Toni Erdmann sie noch eine Weile begleiten wird, dass ist Sandra Hüller natürlich klar, aber sie versucht sich immer wieder davon zu befreien. Toni Erdmann war einfach ein riesiger Glücksfall und man sollte sich nicht damit aufhalten, das gleiche Glück nocheinmal genauso zu wollen.
Sandra Hüller ist da einfach ganz pragmatisch, Fuck ju Göhte 3 nach Toni Erdmann und ob man ein Festival eröffnet mit einem Film oder es quasi abschließt wie in diesem Fall mit In den Gängen ist ihr im Grunde egal.