In der Weihnachtszeit erhalten Hilfs- und andere gemeinnützige Organisationen auch aus Brandenburg reichlich Spendengelder. Auch das ergab die dpa-Umfrage. Gerade in dieser Zeit füllen sich beispielsweise die Kollekten der Kirchgemeinden. "Die Bereitschaft der Gottesdienst- und anderen Besucher ist vergleichsweise hoch, ein Projekt, das sie überzeugt, mit einer Spende zu unterstützen", sagte eine Sprecherin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg- schlesische Oberlausitz. Durchschnittlich flössen im Laufe eines Jahres 3,6 Millionen Euro an Spenden in gemeindeübergreifende Aufgaben und Projekte.
Ein Teil des Geldes kommt dem Hilfswerk "Brot für die Welt" zugute. 2015 seien mehr als drei Millionen Euro Spendengelder aus Berlin und Brandenburg zusammengekommen, sagte eine Sprecherin. Gegenüber 2014 sei das ein Plus von mehr als einer halben Million Euro gewesen.
Auch der Wohlfahrtsverband Caritas freut sich über gleichbleibend hohe Spendenbereitschaft. "Im Flüchtlingsbereich lassen sie allerdings nach", bedauerte auch in Brandenburg Thomas Gleißner, Verbandssprecher für das katholische Erzbistum Berlin. Die Spenden kämen Projekten wie dem Caritas-Arztmobil oder Kinderhospizen zugute.
Brandenburg folgt in Sachen Spendenbereitschaft einem bundesweiten Trend. Wie ein Sprecher des Kinderhilfswerks Unicef aus Köln mitteilte, erhielt allein die Unicef-Nothilfe in Syrien und den
Nachbarländern bis Ende November 12,6 Millionen Euro an Spenden aus Deutschland. "Viele Menschen scheinen zu spüren, dass es angesichts der weltweiten Krisen und der Not der Kinder wichtig ist, rechtzeitig Unterstützung zu leisten", sagte er.
Werbung mit traurigen Kinderaugen oder Tierbabys kann jedoch trügerisch sein. Denn auch Kriminelle nutzen die Spendenbereitschaft der Menschen aus, sogar unter dem Deckmantel bekannter Organisationen. Davon berichten die Caritas und auch Unicef. Die Caritas schickt nur Spendensammler mit Sammlerausweis, "Brot für die Welt" schickt grundsätzlich keine Vertreter los. "Wir raten Verbrauchern dazu, sich nicht von Bildern oder emotionalen Texten leiten zu lassen", sagte die Sprecherin der Verbraucherzentralen in Brandenburg, Lisa Högden.