- Stichwort: Effizienz der Bürgerämter
Welches Bürgeramt schafft in welcher Zeit wieviel Vorgänge? Welche Bezirke sind am effizientesten - und warum gibt es eigentlich so gravierende Unterschiede in der Arbeitsweise der Berliner Bürgerämter? Christoph Reinhardt mit Antworten.
Seit vielen Jahren rechnet die Finanzverwaltung den Bezirken regelmäßig vor, welche Kosten ihre Dienstleistungen verursachen. Und seit vielen Jahren kommt dabei vor allem eins heraus: Dass die Unterschiede gewaltig und nicht mit einfachen Antworten zu erklären sind.
Eine Durchschnittsberatung im Bürgeramt kostete in Tempelhof-Schöneberg zuletzt fast 15 Euro, während dieselbe Leistung in Reinickendorf auf nicht einmal 10 Euro kommt. Dabei steht Tempelhof-Schöneberg in einer anderen Statistik ganz vorne: Pro Kopf schaffen die gut 30 Bürgeramtsmitarbeiter die meisten Vorgänge weg. Bezogen auf die Einwohnerzahl aber ist der Bezirk wiederum ein Schlusslicht - denn andere Bezirke leisten sich bis zu doppelt so viele Mitarbeiter.
Abläufe in den Ämtern werden untersucht
Über die Ursachen dieser Ungleichheit und vor allem über die besten Wege zur Verbesserung geben die bestehenden Zahlen keine Auskunft.
Aber weil der Finanzsenator davon ausgeht, dass die besten Bezirke um etwa ein Drittel effizienter sind als die schlechtesten, soll jetzt eine Organisationsuntersuchung in die Tiefe gehen. Vier Bezirke nehmen freiwillig daran teil, lassen von den Beratern ihre Abläufe untersuchen. Die Hoffnung: Dass alle anderen Bezirke die Methoden der besten übernehmen können. Der Finanzsenator verspricht sich davon Effizienzgewinne. Und die Bezirke hoffen auf weitere zusätzliche Stellen.