Hillary Clinton (Bild: epa/Jim Lo Scalzo)
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- FBI stellt Ermittlungen ein

Donald Trump hat es ausgekostet, wo er nur konnte: Hillary Clinton hat in ihrer Zeit als US-Außenministerin private und somit nicht sonderlich geschützte Server für ihre dienstliche Kommunikation genutzt - und damit gegen Regeln verstoßen. Das FBI hatte jüngst neue Ermittlungen aufgenommen un kommt jetzt, kurz vor dem Wahltermin, erneut zum Ergebnis: ein absichtliches Fehlverhalten sei nicht festzustellen, es gebe keine weiteren Ermittlungen. Ist das nun ein entscheidender Vorteil für Clinton? Das weiß unser USA-Korrespondent Rolf Büllmann, mit ihm spricht Leon Stebe.

Tiefes Aufatmen bei Hillary Clinton: In der E-Mail-Affäre hat die US-Bundespolizei auch in kürzlich neu entdeckter Korrespondenz keine Hinweise auf möglicherweise strafbare Handlungen der demokratischen Präsidentschaftskandidatin gefunden. Dies erklärte FBI-Chef James Comey am Sonntag - zwei Tage vor der Wahl - in einem Schreiben an den Kongress. Die neuen Untersuchungen der Bundespolizei hatten Clinton unter Druck gesetzt, ihr Konkurrent Donald Trump hatte sie für massive Angriffe genutzt.

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Seit der Entdeckung der neuen E-Mails habe das zuständige FBI-Team "rund um die Uhr gearbeitet", hieß es in dem Schreiben Comeys an den Kongress, das am Sonntag in Washington verbreitet wurde. "In diesem Prozess haben wir alle Kommunikation überprüft, die von oder für Hillary Clinton in ihrer Zeit als Außenministerin war." In der Folge dieser Überprüfungen bleibe das FBI bei seiner im Juli getroffenen Einschätzung, dass gegen Clinton wegen der Affäre kein Ermittlungsverfahren eingeleitet werden solle.

Der republikanische Präsidentschaftsbewerber Trump nutzte dagegen die Steilvorlage des FBI für massive Angriffe, in denen er seiner Konkurrentin unter anderem die Eignung für das höchste Amt absprach. Seit Bekanntwerden der neuen Untersuchungen hat er in den Umfragen aufgeholt, Clintons Lager wurde zusehends unruhig. Entsprechend erleichtert reagierten die Demokraten nun auf die Entlastung ihrer Kandidatin: "Wir sind glücklich, dass dieses Thema erledigt ist", sagte Clinton-Sprecherin Jennifer Palmieri. Ihr Lager sei immer überzeugt gewesen, dass das FBI zu dieser Schlussfolgerung kommen werde.