Das vernetzte Ich - Wikipost: Wie 3D-Drucker unsere Welt verändern
Der 3-D-Druck wird die Welt verändern - davon sind viele Experten überzeugt. Neue Technologien und ausgeklügelte Materialen machen die Herstellung im 3-D-Drucker in vielen industriellen Bereichen womöglich bald fit für die Massenproduktion. Was jetzt schon geht und wovon die Branche träumt - dazu der Wiki-Post von Martina Schrey.
Süßes aus dem Drucker - das ist längst kein Wunsch fauler Couch-Potatoes mehr. Bei "World of Sweets" in Schleswig-Holstein kann man sich kleine dreidimensionale Kunstwerke aus Fruchtgummi bestellen. Grafischen Vorlagen oder Fotos gibt der 3D-Drucker eine ganz neue Dimension, sogar in acht verschiedenen Geschmacksrichtungen. Auch Mode aus dem 3D-Drucker gibt es bereits - und auf dem Berliner Euref-Gelände rollt zur Zeit ein selbstfahrender elektrischer Bus, der zu großen Teilen aus dem Drucker kommt.
Die Industrie nutzt das 3D-Druck-Verfahren längst für individuelle und hochkomplexe Produkte, vor allem im Flugzeugbau und der Medizintechnik. Schicht für Schicht werden die Objekte aufgebaut - so lassen sich Formen herstellen, die mit herkömmlichen Methoden wie Fräsen, Bohren oder Schleifen nicht erreichbar sind. Bei Hörgeräten ist der 3D-Druck bereits gängige Praxis, in der Zahntechnik kommt jede zweite Krone oder Brücke aus einem Drucker. Ein lukratives Geschäft erwarten Marktforscher bei Hüft- und Kniegelenken - in zwei bis fünf Jahren könnten gedruckte künstliche Gelenke Standard sein. Auch Zellen, lebendiges Gewebe oder DNA sollen irgendwann aus dem Drucker kommen - Zukunftsforscher träumen davon, eines Tages komplette Organe zu drucken.
Schon jetzt ist der 3D-Druck ein weltweit ein boomendes Geschäft mit rasantem Wachstum. Zunehmend schnellere Druckzeiten und geringere Kosten bahnen bereits den Weg zur Massenproduktion. Das wäre dann die nächste industrielle Revolution: Unternehmen verschicken Standardgüter und Ersatzteile nicht mehr mit Flugzeug, Bahn oder Schiff, der Verbraucher druckt sie sich einfach aus.