Geschichte - Andreas Rödder über Gustav Stresemann: "Ein Mann des Ausgleichs"
Wie wichtig ist eine starke politische Persönlichkeit, wie wichtig ist dabei ihr Charisma? Das wird gerade in Zeiten multipler Krisen intensiv diskutiert. Harald Asel geht dieser Frage im Gespräch mit dem Historiker und Präsidenten der Stresemann-Gesellschaft Andreas Rödder nach.
Gustav Stresemann war Reichskanzler in einer sehr fragilen Zeit während der Hyperinflation 1923. Nach drei Monaten wurde er zwar gestürzt, war aber anschließend als Außenminister das Gesicht eines veränderten Deutschlands. Er erreichte die Wiedereingliederung in den europäischen Nationenverbund nach der Niederlage des Ersten Weltkrieges.
Sein plötzlicher Tod 1929 signalisiert das Ende der Stabilität in der Weimarer Republik. Was lässt sich von der Persönlichkeit Stresemanns und seinem Handeln vor 100 Jahren für heute ableiten?
Darüber spricht Harald Asel mit Andreas Rödder, Professor für Neueste Geschichte an der Universität Mainz und einer der Präsidenten der Stresemann-Gesellschaft.