Hochrechnung zur Bundestagswahl 2025
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Vis à vis - Diagramme, Wählerwanderung und Prozente: So hat Deutschland gewählt

So viele Wähler wie lange nicht mehr, eine abgestrafte Ampel, starke Ränder und ein schwacher Wahlgewinner: Roberto Heinrich von Infratest Dimap schlüsselt für uns die Ergebnisse der Bundestagswahl auf.

Die Bundestagswahl 2025 ist Geschichte, die Stimmen sind gezählt, Sieger und Verlierer sind ausgemacht. Ein Umstand darf von allen Parteien als positiv bewertet werden: Die Wahlbeteiligung war mit 84 Prozent so hoch wie seit der Wende nicht mehr. "Es haben alle Parteien Nicht-Wähler ansprechen können", sagt Roberto Heinrich von Infratrest Dimap. Am besten sei das allerdings der AfD gelungen: "Das ist auch eine Erklärung für das gute Abschneiden der Partei."

Politik kämpft in vielen Ländern mit den gleichen Problemen

Die Wahlniederlage der Ampel, so der Meinungsforscher, reihe sich ein in eine ganze Reihe von Niederlagen von Regierungen in anderen Ländern: "Im Prinzip kämpft Politik gerade in vielen Ländern mit ähnlichen krisenhaften Herausforderungen: Inflation, Preisauftrieb, schwaches Wachstum, Haushaltsprobleme. Und damit tun sich Regierende natürlich schwer, beim Publikum zu punkten."

Dass die Union zwar gewinnen konnte, aber dennoch mit einem enttäuschenden Ergebnis, hat damit zu tun, so Heinrich, dass sie von vielen Wählerinnen und Wählern "als langjährige Regierungskraft […] mit verantwortlich gemacht [wurde] für die bestehenden Probleme im Land."

Union gewinnt nicht wegen, sondern trotz Merz

Auch die schwachen Werte von Friedrich Merz als Kanzlerkandidat hätten zum zweitschwächsten Ergebnis der CDU in ihrer Geschichte beigetragen, wie auch die AfD: "Die Merz-Union hat mit ihrem Kurs in der Zuwanderungs- und Innenpolitik es nicht verstanden, diese Fliehkräfte in Richtung AfD zu stoppen."

Warum die Grünen am wenigsten von den drei Ampelparteien verloren haben, wie die Mehrzahl der Wähler zur Frage einer AfD-Regierungsbeteiligung steht und wie es zu den starken Gewinnen der Linkspartei kommen konnte, bespricht Roberto Heinrich im Vis-à-vis mit Michael Castritius.

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