Vis à vis - Martina Weyrauch: 25 Jahre für die politische Bildung
Fast 25 Jahre lang hat Martina Weyrauch die Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung geleitet. Kurz vor der Bundestagswahl geht sie in den Ruhestand. Sie sagt, ihre Arbeit habe sich stark verändert. Von Amelie Ernst
Martina Weyrauch war Juristin und hat als solche die letzte DDR-Regierung bei den Verhandlungen zur Einheit beraten. Später wurde sie Referentin von Brandenburgs Ministerpräsident Manfred Stolpe und zuletzt leitete sie fast 25 Jahre lang die Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung. Jetzt geht sie in den Ruhestand.
In den vielen Jahren Tätigkeit hat Weyrauch viele Veränderungen mitgemacht. "Es ist alles wahnsinnig schnell geworden", sagt sie. Dazu habe die veränderte Kommunikation beigetragen. Weyrauch betont, dass die Landeszentrale früh die Zeichen der Zeit erkannt habe und schon im Jahr 2000 eine eigene Internetadresse angemeldet habe - unabhängig von der Landesverwaltung. Das habe bis heute Vorteile.
Weyrauch: Dem Grundgesetz verpflichtet
In den vergangenen Jahren seien häufiger Menschen auf die Landeszentrale zugekommen mit dem Vorwurf, dort werde nicht unabhängig gearbeitet. "Wir nehmen uns die Zeit und ich freue mich, wenn wir es schaffen, sozusagen diese Vorurteile abzubauen." Das Wort Neutralität für die politische Bildungsarbeit lehnt Weyrauch allerdings ab, denn: "Wir sind dem Grundgesetz verpflichtet und das ist auch gut so."