Vis à vis - Christine Prayon: Kabarettistin mit fiktiver Biographie
Sie ist dem Fernsehpublikum als Birte Schneider in der "heute show" bekannt, dort allerdings schon länger nicht mehr zu sehen: die Kabarettistin Christine Prayon. Warum sie weniger auf der Bühne steht und was es mit ihrer fiktiven Biographie "Abwesenheitsnotiz" auf sich hat, erzählt Prayon im Gespräch mit Gerd Dehnel.
Aktuell gehe es ihr "alles andere als gut", sagt Kabarettistin und Autorin Christine Prayon. Sie habe einen attestierten Impfschaden und kämpfe immer wieder mit Krankheitsschüben, die sie neurologisch und kardiologisch beeinträchtigten. "Es gibt Phasen, in denen geht es mir gut", erzählt sie. "Und jetzt habe ich gerade eine Phase, in der es mir dann so gar nicht gut geht."
Prayon: "Man landet schnell in einer Ecke"
Sie habe eine ärztliche Odyssee hinter sich und es jetzt aufgegeben. "Es ist bis jetzt nie was rausgekommen", sagt Prayon. Es seien nur Standardwerte untersucht worden, obwohl man bei einem Impfschaden zum Beispiel nach Autoantikörpern und dem Immunsystem insgesamt schauen müsse. Über diese Dinge müsse gesprochen werden, fordert die Autorin.
"Man überlegt sich das am Anfang natürlich sehr genau, ob man darüber redet und wenn ja, wie", sagt Prayon. "Bestimmte Begrifflichkeiten triggern ja sofort etwas bei den Leuten und dann landet man tatsächlich automatisch in irgendeiner Ecke." Inzwischen lege sie ihre Worte gar nicht mehr auf die Goldwaage, weil die Diskussion ohnehin sofort beendet sei, sobald man als "Schwurbler oder rechts gebrandmarkt wird", meint sie.
Weniger Auftritte
Sie habe ihre Bühnenauftritte drastisch reduziert, fürs Fernsehen arbeite sie gar nicht mehr, so die Kabarettistin. "Das ist passé", sagt sie. Es käme auch keine Anfrage mehr. "Das ist also tatsächlich schwieriger geworden, aber nicht unmöglich. Ich habe auch das Gefühl, es kommen auch Leute, gerade deswegen, weil ich das öffentlich gemacht habe."
Mit Gerd Dehnel spricht Christine Prayon außerdem über den Unterschied von Fernsehen und Bühne, die Aufgaben und Grenzen von Satire, Abschiede und die Kraft des Humors.