Vis à vis - Tobias Bischof-Niemz: Mit grünem Wasserstoff auf Erfolgskurs
Das Unternehmen Enertrag aus der Uckermark arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt daran, Wasserstoff mit Windstrom zu erzeugen. Inzwischen hat Enertrag mehr als 1000 Mitarbeiter und ist weltweit aktiv. Andreas Oppermann hat mit Vorstand Tobias Bischof-Niemz gesprochen.
Ganz aktuell freue sich Enertrag über einen Förderbescheid der Bundesregierung, berichtet Vorstandsmitglied Tobias Bischof-Niemz. Es gehe um zwei große Elektrolyse-Projekte: eins in Mecklenburg-Vorpommern und eins in Brandenburg. "Das ist ein sehr großer Förderbescheid – über mehr als 200 Millionen Euro", erklärt Bischof-Niemz.
Bei der Nachfrage nach grünem Wasserstoff sei in der Industrie aber noch Luft nach oben. So hoffe er darauf, dass vor allem Stahlwerke - etwa in Eisenhüttenstadt - ihre Anlagen für die neue Technologie umrüsten, so der Enertrag-Vorstand. Damit das passiere, müssten Anreize für die Betreiber geschaffen werden.
Enertrag: Viel Potential in Schwedt
Bei der Erzeugung könne auch der Raffineriestandort Schwedt eine wichtige Rolle spielen. Dort gebe es sehr viel Potenzial für die Transformation von Erdöl hin zu grünem Wasserstoff. Wichtig dafür sei, dass direkt in der Umgebung Strom aus Wind und Sonne erzeugt werden könne. "Da gibt es nicht viele Raffineriestandorte, die überhaupt in so einer Landschaft sich befinden, wo heute schon viel Erneuerbare existieren und wo noch viel mehr gebaut werden kann", sagt Bischof-Niemz.