Vis à vis - Klaus Lederer: "Wenn es 2029 nicht klappt, ist der Laden tot"
Die Partei "Die Linke" ist aktuell zerstritten, in den Umfragen liegt sie tief in der Wählergunst. In diese Lage platzt ein neues Buch: "Mit Links die Welt retten" von Klaus Lederer. Und der geht nun hart mit seiner Partei ins Gericht. Darüber hat Sebastian Schöbel mit Lederer gesprochen.
Einst galt Klaus Lederer als Hoffnungsträger der Linken, als Senator war er sogar eine Zeitlang Berlins belietester Politiker. Seit der Berliner Wiederholungswahl ist Klaus Lederer nur noch einfacher Abgeordneter im Berliner Landesparlament. Seine Partei ist schwer zerstritten, im Bundestag marginalisiert, und bei den anstehenden Landtagswahlen drohen Debakel.
"Die Linke gibt es nicht, die ist vielfältig", sagt Lederer. Sie finde sich in Initiativen, Gewerkschaften, Feuilleton und Parteien. Aktuell sei die Partei Die Linke nicht in einer guten Verfassung.
Lederers neues Buch "Mit Links die Welt retten" ist auch eine Abrechnung mit seiner Partei: "Dieses gegeneinander Aufwiegeln, das gegeneinander Aufhetzen gesellschaftlicher Gruppen, wo es gar nicht mehr um Inhalte geht, sondern nur noch sich mit markigen Sprüchen möglichst von anderen abzugrenzen, die anderen herabzusetzen, die eigenen Leute zu mobilisieren - das ist der augenblickliche Verlaufsmodus", so Lederer.
Die Linke habe es noch nicht geschafft, aus diesem Modus auszubrechen und linke Antworten zu präsentieren. "Ich weiß nicht, ob wir es nächstes Mal in den Bundestag schaffen. Aber wenn es dann 2029 nicht klappt, dann, glaube ich, ist der Laden tot", so Lederer.