Symbolbild: Mann liegt müde im Bett
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Vis à vis - Ingo Fietze: "Schlaf ist mein Lebensthema"

Seit über 30 Jahren leitet Ingo Fietze das Schlaflabor an der Berliner Charité. Trotzdem fühle er sich noch immer ab und zu als Exot, sagt der Mediziner. Dabei gebe es keine häufigere Erkrankung als Schlafstörungen. Anke Burmeister hat mit Fietze über Gutenachtgeschichten, Schlafdecken und den 90-Minuten-Rhythmus gesprochen.

Das Schlafverhalten von Menschen ändert sich im Laufe des Lebens: Während die meisten Menschen in jungen Jahren gut schlafen können, fällt es älteren Menschen häufig schwerer, im Schlaf Erholung zu finden. "Man wird viel häufiger wach", sagt der Schlafmediziner Ingo Fietze. Es handele sich um "Alterserscheinungen des Gehirns".

Was den Schlaf beeinflusst und wie man ihn verbessern kann, erforscht Fietze an der Berliner Charité. "Schlaf ist mein Lebensthema", sagt der Leiter des dortigen Schlaflabors. "Es gibt keine Erkrankungen, die häufiger sind als Schlafstörungen", sagt der Mediziner.

Einschlafrituale helfen schlechten Schläfern

 

Ein Drittel aller Menschen in Deutschland haben Schlafstörungen, 1,5 Millionen nehmen durchgehend Schlafmedikamente. "Der schlechte Schlaf war schon immer ein Thema der Menschen", sagt Fietze. Die Insomnie nehme aber zu. "Das ganze Drama begann mit der Erfindung des Lichts, dadurch sind wir schon mal später ins Bett gegangen." Heute komme insbesondere der Medienkonsum als Stressfaktor hinzu, der die Menschen vom Schlafen abhalte.

Sensiblen und schlechten Schläfern helfe die berühmte halbe Stunde vor dem Schlafengehen als Einschlafritual. "Ein bisschen ablenken, runterkommen und was anderes machen, entspannen", rät Fietze. Auch eine Gutenachtgeschichte zu hören könne funktionieren.

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