Vis à vis - Gabriele Stilla-Bowman: Ehrenamt wird immer wichtiger
Allein in Berlin gibt es laut der Hilfsorganisation Aktion Mensch 800 000 Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren. Gabriele Stilla-Bowman vom Landesnetzwerk Bürgerengagement Berlin sagt, das Ehrenamt sei ausgesprochen wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Von Lisa Splanemann
Am 5. Dezember steht das ehrenamtliche Engagement im Mittelpunkt - an diesem Tag ist der internationale Tag des Ehrenamtes. Eine von in Berlin 800 000 dieser Menschen ist Gabriele Stilla-Bowman. Neben ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit ist sie Geschäftsführerin des Landesnetzwerk Bürgerengagement Berlin. Für sie ist das Ehrenamt "ausgesprochen wichtig für den Zusammenhalt der Gesellschaft".
Ihrer Meinung nach wird es auch immer wichtiger. Das liege an den vielen Krisen dieser Zeit, wodurch vieles in der Gesellschaft auseinanderlaufe. "Jemand, der sich ehrenamtlich engagiert, hat auch immer ein Anliegen, diese Gesellschaft lebenswerter zu machen oder lebenswert zu erhalten."
"Es ist eine tolle gesellschaftliche Betätigung"
Stilla-Bowman selbst engagiert sich, da sie dort eine unmittelbare Wirkung sehen und in Kontakt mit anderen treten könne. Außerdem mache es Spaß und sei sinnvoll. "Es ist eine tolle gesellschaftliche Betätigung, die jenseits von Konsum einfach einen tollen Ausgleich bietet."
Für die Ehrenamtlichen wünscht sich Stilla-Bowman mehr Erleichterungen. Nicht jeder habe Zeit und Geld im Überfluss für das Engagement. "Ehrenamt muss man sich ja auch leisten können", sagt sie. Angebote wie die Ehrenamtskarte seien dabei kein Anreiz: "Die Motivation kommt von alleine. Also Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten, tun das so oder so. Es geht nur darum, tatsächlich diese Anerkennung dann eben auch deutlich werden zu lassen."