Läufer beim Berlin-Maraton an der Siegessäule
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Vis à vis - Berlins "Mr. Marathon" Horst Milde setzte Lauf gegen Widerstände durch

Bei der 49. Auflage des Berlin-Marathons werden am Sonntag wieder Läuferinnen und Läufer aus aller Welt die 42,195 km lange Strecke in Angriff nehmen. Das Großereignis wäre ohne Horst Milde nicht möglich geworden. Mit Leidenschaft und Beharrlichkeit hat der Bäckermeister aus Tempelhof den Marathon initiiert. Von Lars Becker

Mehr als 40 000 Läuferinnen und Läufer aus aller Welt werden auch dieses Mal wieder beim Berlin-Marathon dabei sein. Angefangen hat 1974 alles deutlich kleiner - im Grunewald und mit gerade einmal 286 Teilnehmenden. Doch: "Das war damals eine Riesenzahl", erinnert sich Horst Milde. Er war der Initiator und Gründer des sportlichen Großereignisses in der Hauptstadt und war 30 Jahre lang Direktor des Rennens.

In der Geschichte des Berlin-Marathons hatte er auch mit Widerständen zu kämpfen. Als 1981 das erste Mal der Start am Reichstag sein sollte, musste er die Polizei von der Idee überzeugen. Die habe zunächst darauf beharrt, dass die Straßen den Autos gehören - "und was Sie da machen, das können Sie erst einmal vergessen", gibt Milde die Antwort der Behörde wieder.

Erster Marathon durch das Brandenburger Tor

 

Doch trotzdem konnte er den Marathon durch die Innenstadt West-Berlins durchsetzen. Als einen besonderen Höhepunkt in der dann folgenden Geschichte des Rennens beschreibt er den Lauf am 30. September 1990 - drei Tag vor der deutschen Wiedervereinigung. Da konnte die Strecke erstmals durchs Brandenburger Tor führen. "Das war ja der große Traum (...) für die Läufer."