Die neue Chefdirigentin des Berliner Konzerthauses, Joana Mallwitz, während eines Open-Air-Konzerts in Nürnberg (Bild: dpa / Heiko Becker)
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Vis à vis - Joana Mallwitz: Die neue Chefdirigentin des Berliner Konzerthauses

An diesem Donnerstag beginnt die neue Saison des Konzerthauses Berlin. Und damit auch die Ära der neuen Chefdirigentin Joanna Mallwitz. Sie wird demnächst 37 Jahre alt und verkörpert einen neuen Dirigiertyp. Was sie umtreibt, auch über Musik hinaus, hat sie Harald Asel verraten.

Wie Joana Mallwitz aussieht, wissen inzwischen immer mehr Menschen in Berlin. Das Gesicht der neuen Chefdirigentin des Berliner Konzerthauses ist auf zahlreichen großen Plakatleinwänden zu sehen. Werbung für die neue Spielzeit, die am Donnerstag beginnt.

Gesunde Aufregung vor dem ersten Konzert

 

Für Mallwitz selbst waren die vergangenen Monate wie ein allmähliges Crescendo. Von den ersten Planungen, über persönliche Treffen mit dem Orchester, bis zur direkten Vorbereitung und den Proben fürs erste Konzert. "Es fühlt sich so an, dass der Fokus immer mehr zunimmt", erklärt die Chefdirigentin. "Nervosität ist das nicht, aber eine gewisse Form von Aufregung gehört immer dazu. Ich glaube, das muss auch sein."

Ihre neue Heimat Berlin empfindet Mallwitz dabei als einzigartig dichten Ort für Kultur und Konzertveranstaltungen. "Die ganze Stadt kribbelt und blüht vor Kultur, Kunst und Musik." Jetzt freue sie sich darauf, das Berliner Publikum kennenzulernen und ein kleiner Teil dieser "Wahnsinnsstadt" sein zu dürfen.

Momente der Berührung schaffen

 

Für ihre Arbeit als Chefdirigentin des Konzerthauses möchte sich die gebürtige Hildesheimerin dabei keine Grenzen setzen. Wichtig sei nicht, aus welcher Epoche Musik stamme, oder wie bekannt sie ist. "Gute Musik ist gute Musik. Entweder sie berührt einen, sie macht etwas mit einem, sie erreicht einen, oder nicht."

Diese Werke zu finden und Ereignisse zu schaffen, bei denen solche Berührungen ziwschen Musik und Publikum möglich werden, sieht Mallwitz als ihre zukünftige Hauptaufgabe. Der Weg dorthin könne aber durchaus vielfältig sein, egal ob es sich um ein Abo-Konzert handelt, ein Expeditionskonzert, eine Kammermusik, eine Nightsession oder auch ein Gespräch, erklärt die Dirigentin. "Und ich muss dann natürlich auch schauen, was funktioniert hier in Berlin."