Denkmal " Frauenprotest 1943" zur Erinnerung an die mutigen und verzweifelten Frauen und Kinder, die 1943 in der Rosenstraße in Berlin tagelang gegen die Inhaftierung ihrer jüdischen Ehemänner und Väter protestierten
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Vis à vis - Rosenstraße 1943: Mutiger Protest gegen die Nazi-Willkür

Vor 80 Jahren spielten sich in und vor einem Gebäude der Berliner Rosenstraße dramatische Szenen ab. Drinnen saßen verschleppte jüdische Männer. Draußen demonstrierten ihre Frauen und Kinder – trotz der Gefahr durch die Nazi-Diktatur. Für den Historiker Johannes Tuchel ein außergewöhnlicher Mut. Von Christian Wildt

In Berlin wurde an die letzte große Deportationswelle der Nationalsozialisten im Jahr 1943 erinnert. Tausende jüdische Menschen wurden damals abgeholt und zur Ermordung ins Konzentrationslager gebracht - bis auf einige Hundert aus sogenannten 'Misch-Ehen'. Sie wurden zunächst in der Rosenstraße in Mitte inhaftiert.

Frauen und Kinder protestierten für Ehemänner und Väter

 

Vor der Tür demonstrierten die Frauen und Kinder der jüdischen Männer und stellten sich gegen die Willkür der Nazi-Diktatur. Etliche Männer kamen schließlich wieder frei. Einzigartig, nennt das der Historiker Johannes Tuchel und spricht vom großen Mut der Angehörigen. Tuchel ist der Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand.