Vis à vis - Ahmad Mansour: Islamismus bleibt gefährlich
Ahmad Mansour ist Palästinenser, Israeli, Muslim, Deutscher - und umstritten. Für die einen ist er ein Islamhasser, einer, der sich bei den Deutschen anbiedert, für die anderen ist er eine wichtige Stimme gegen Gewalt und religiösen Fundamentalismus. Allergisch reagiert er, wenn versucht wird, ihn in Schubladen zu packen - so auch im Gespräch mit Torsten Mandalka.
In dem neuen Buch "Operation Allah" schreibt Mansour über den politischen Islam. Das, sagt er, sei eine Ideologie, die versucht, an die Macht zu kommen mit demokratischen Mitteln. Die versuche, die Gesellschaft zu unterwandern, um dann wie andere Terrororganisationen eine islamistische Ordnung herzustellen. Zu den Akteuren in Deutschland zählt Mansour die Muslimbrüder, Millî Görüş und andere Kleinorganisationen wie das Islamische Zentrum Hamburg.
Er selbst werde von Vertretern des politischen Islam bedroht, so Mansour. "Das trifft mich, das trifft andere Kollegen, die kritisch mit dem politischen Islam umgehen." Es treffe aber vor allem auch die muslimischen Jugendlichen, "die vielleicht auch nach einem Weg suchen, ihre Religion im 21. Jahrhundert ankommen zu lassen."