Vis à vis - Ruth Winkelmann: Erinnerungen an das Ende eines Krieges

Ruth Winkelmann ist Jüdin und überlebte den Zweiten Weltkrieg in Berlin. In diesen Tagen - kurz vor dem Jahrestag der Befreiung am 8. Mai 1945 - sind die Erinnerungen der 93-Jährigen besonders wichtig. Denn in Europa herrscht wieder Krieg. Von Oliver Noffke

Dem "Tag der Befreiung" - der 8. Mai 1945 - gedenken viele Menschen in diesem Jahr sicherlich mit einem anderen Gefühl als die Jahre davor. So geht es auch Ruth Winkelmann, die den Holocaust überlebt hat. Sie sagt: "Wenn diese Nachrichten von diesen Bomben […] kommen, fange ich an zu zittern."

Ein Bekannter versteckte die heute 93-Jährige, ihre Mutter und die kleine Schwester im Zweiten Weltkrieg in einer Bretterlaube in Wittenau. Sie entkam der Verfolgung durch die Nazis, überlebte die Bomben, den Hunger und lange Winter ohne Heizung.

Ruth Winkelmann teilt ihre Erinnerungen noch immer regelmäßig mit Schulkindern und Studierenden. Oliver Noffke hat mit ihr über die Tage der Befreiung gesprochen - und was ihr Gedenken bedeutet, jetzt, da in Europa wieder ein Krieg geführt wird.