Vom Saufen wegzukommen ist einfach schwierig. Das wissen sie auch am Ballermann. Da sollte auch alles anders werden. Mehr Niveau und weniger Kotzen. Die Qualitätsoffensive an der Playa de Palma ist allerdings grandios versandet. Schlimmer als vorher sei es, mussten die Qualitäts-Initiatoren feststellen.

Nun ist Werder nicht Mallorca und Obstwein kein Sangria-Eimer. Aber Alkohol erzielt seine Wirkung auch, wenn man ihn in kleineren Dosen zuführt. An dieser medizinischen Gesetzmäßigkeit ändert auch der neue Regionalmarkt nichts. Zumal dann nicht, wenn die Stammkundschaft ihren kulturellen Auftrag darin sieht, sich ruckzuck zu besaufen, um sich danach auf die Fresse zu hauen. Mit dem Werderaner Maler Karl Hagemeister muss man denen nicht kommen. Auch wenn der Künstler der Namensgeber der örtlichen Grundschule ist.

In der Stadtverwaltung hoffen sie, dass die Säufer dann zumindest nächstes Jahr nicht wiederkommen. An der Playa de Palma erhöht man lieber die Bußgelder. Das kann richtig teuer werden, wenn man gegen die Kleidungsvorschriften verstößt und am Strand in einem Peniskostüm flaniert.

Wobei man sich mit Caipirinha so oder so nicht besaufen sollte. Egal ob auf Mallorca oder in Werder. Die reingequetschten Limetten sind nämlich giftig. Hat Greenpeace festgestellt. Aus Brasilien importierte Früchte wiesen fast ausnahmslos Spuren von Pestiziden auf, die teilweise in der EU verboten seien. Weshalb die EU auch das Freihandelsabkommen mit Südamerika absagen sollte. Rät Greenpeace.

Alkohol ist halt kein Privatvergnügen, sondern immer auch politisch. Auf dem neuerdings nachhaltigen Baumblütenfest in Werder hat Greenpeace allerdings keinen Stand.