Interview - Liberaler Dan gewinnt Präsidentschaftswahl in Rumänien
Der Reformer Nikusor Dan hat die Präsidenten-Stichwahl in Rumänien gewonnen. Katja Plate von der Konrad-Adenauer-Stiftung in Bukarest sieht das als klares Votum pro Europa.
In Rumänien hat der pro-europäische, parteilose Nicusor Dan überraschend deutlich die Stichwahl um das Präsidentenamt gegen seinen rechtsradikalen Konkurrenten George Simion gewonnen, der nach dem ersten Wahlgang vor drei Wochen noch die Nase vorne gehabt hatte.
Katja Christina Plate leitet das Büro der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung in Bukarest. Für sie ist das Ergebnis auch ein klares Votum gegen Russland: Auf den Straßen von Bukarest habe es am Sonntagabend Sprechchöre zu hören gegeben: 'Russland vergiss nicht, Rumänien gehört Dir nicht.'
Dan als Hoffnungsträger im Kampf gegen die Korruption
Einmal mehr habe sich erwiesen: "Rumänien ist mehrheitlich ein pro-europäisch eingestelltes Land. Und selbst so heftige rechtspopulistische Kampagnen und Desinformationswellen haben diese Grundtendenz nicht brechen können. An dieser wirklich entscheidenden Weggabelung für das Land haben sich die Wähler ganz klar für Europa entschieden."
Rumänien habe noch immer mit Korruption zu kämpfen. Es sei der ganz explizite Wunsch der Bevölkerung, dass sich das ändere, so Plate. "Nicosur Dan ist schon ein Politiker, der seit vielen Jahren exakt dafür steht und immer wieder diese Zustände kritisiert hat – und jetzt hat er eben die Möglichkeit, auch wirklich [etwas] umzusetzen.“