Interview - Ataman: Mit dem Antidiskriminierungsgipfel wollen wir Menschen ermutigen
Bei den Antidiskriminierungstagen 2025 geht es laut der Antidiskriminierungsbeauftragten Ferda Ataman darum, die großen Ziele in dem Bereich abzustecken.
In Berlin finden in dieser Woche die Antidiskriminierungstage 2025 statt, unter dem Motto: "Der Gipfel der Vielfalt". Gastgeberin dieses Gipfels ist Ferda Ataman, die Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung und Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes.
Laut Ataman erleben Menschen oft Diskriminierung, zum Beispiel als Eltern am Arbeitsplatz oder weil sie arm sind und eine Wohnung nicht bekommen. Aber auch die Themen Rassismus, Antisemitismus, Diskriminierung von Frauen oder von Menschen mit Behinderung sind Themen der Antidiskriminierungsstelle.
Menschen entmutigt durch harte Debatten und Rückschritte
"Mein Eindruck ist, dass die Menschen gerade, die sich mit Menschenrechten, mit Bürger:innenrechten beschäftigen, sehr entmutigt sind. In den letzten Monaten sind die Debatten echt hart geworden." Wer sich etwa für Geflüchtete oder Frauenrechte einsetzt, musste demnach harte Rückschritte hinnehmen. "Und da möchten wir ermutigen und fragen: Wo wollen wir eigentlich hin?"
Es gehe bei dem Gipfel um große Ziele, sagt Ataman. So sei das Antidiskriminierungsgesetz oft nicht präsent. Die Gäste des Gipfels sollen zusammenkommen und sich noch mal fragen, was unter antidiskriminierungsrechtlichen Aspekten gemacht und gefordert werden könne.
Ataman: Eingeladene haben Hass und Wut überwunden
Außerdem kommen bei dem Gipfel Menschen zu Wort, die von islamistischen oder rechtsradikalen Anschlägen betroffen sind - als Überlebende oder Angehörige. "Diese Menschen, die wir hier eingeladen haben, das sind alles Leute, die den Hass oder die Wut überwunden haben. Und die sagen: 'Ne, wie wollen nicht zurückhassen, wir möchten daraus etwas Sinnvolles tun'."
Ataman sagt, sie sei beeindruckt, wie diese Menschen die Kraft aufbringen, sich für ein friedliches Zusammenleben einzusetzen. "Wenn die das können, dann können wir das auch."