Menschen gehen in Granada während eines Stromausfalls in der Dunkelheit eine Straße entlang.
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Interview - Stromausfall in Spanien: Experte vermutet technisches Problem

In weiten Teilen Spaniens und Portugals ist es am Montag zu einem kompletten Stromausfall gekommen. Laut dem Krisenexperten Frank Roselieb könnte ein plötzlicher Abfall des Strombedarfs den Ausfall verursacht haben.

Nach dem massiven Stromausfall in Spanien und Portugal am Montag hat sich die Lage weitgehend normalisiert. Nach Angaben des spanischen Netzbetreibers ist die Versorgung fast überall wieder hergestellt. Die Ursache für den Stromausfall ist noch nicht abschließend geklärt.

Krisenexperte: "50-Hertz-Problem" sorgt für Havarien

 

Frank Roselieb vom Institut für Krisenforschung vermutet ein technisches Problem hinter dem Ausfall. Der spanische Netzbetreiber habe entsprechende Daten veröffentlicht. "Da war es wohl so, dass gegen 12.30 Uhr am Mittag der Strombedarf in Spanien blitzartig gefallen ist", so der Experte. "Dadurch kann man dann die Netzfrequenz nicht mehr halten." Dieser Abfall habe dazu geführt, dass das Netz per Dominoeffekt kollabiert sei.

Hintergrund ist Roselieb zufolge das "50-Hertz-Problem", das für alle Stromnetze gelte. "Das heißt, wenn Nachfrage und Angebot von Strom nicht zusammenpassen, dann kommt es zu solchen Havarien", so der Krisenexperte. "Dann müssen Sie also in der richtigen Sekunde den Strom ausschalten, in ihrem Netz die Verbindung kappen, um sicherzugehen, dass es nicht auf Sie zurückfällt - und das haben die Spanier anscheinend nicht hinbekommen."