Wahlplakate in Berlin Prenzlauer Berg
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Interview - Politologin: Thema Migration im Wahlkampf nutzt vor allem der AfD

Wegen der vorgezogenen Neuwahl war es ein sehr kurzer Wahlkampf, der dafür aber teilweise äußerst hart geführt wurde. Politikwissenschaftlerin Ursula Münch ordnet die Entwicklungen vor der Wahl ein.

Der kurze Winterwahlkampf vor der Bundestagswahl habe vor allem viele Wahlsendungen gebracht, sagt Ursula Münch, Politikwissenschaftlerin und Direktorin der Akademie für Politische Bildung Tutzing. "Vor allem in den letzten paar Tagen ist man fast nicht mehr davongekommen als Zuschauer an den vielen Gesprächen, an den vielen Debatten." Außerdem seien der Politologin sehr viele Wahlplakate aufgefallen.

Münch warnt davor, in die aktuellen Schwankungen bei den Vorwahlumfragen zu viel hineinzudeuten. Dies könne auch an Fehlermargen liegen. Zudem sei noch unklar, wie viele Menschen schon die Briefwahl genutzt haben und wie viele am Sonntag tatsächlich ins Wahllokal gehen.

Politologin: Nicht-Erfahrungs-Argument gegen Merz hat nicht verfangen

 

Mit Blick auf das Argument von SPD, Grünen und FDP gegen die CDU, dass Unions-Spitzenkandidat Friedrich Merz keine Regierungserfahrung hat, sagt Münch, es habe bei den Wählerinnen und Wählern nicht sehr stark verfangen. "Wenn man zwar Erfahrungen hat, die Bürgerinnen und Bürger aber zu der Einschätzung gekommen sind, dass die Regierung nichts besonders Nennenswertes geleistet hat, dann ist es zumindest kein Pfund mit dem man wuchern kann."

Dass das Thema Zuwanderung im Wahlkampf wieder eine große Rolle gespielt hat, nutze vor allem der AfD, so Mdie Politologin. Themen wie Wirtschaft oder Klimaschutz seien in den Hintergrund geraten. Das liege auch an der Nachfrage der Bürgerinnen und Bürger. Die fragten beim Klimaschutz etwa nach den Kosten für Verbraucher und Unternehmen sowie der Wettbewerbsfähigkeit.

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