Interview - Berliner Arche: Alleinerziehende besonders armutsgefährdet
Die Arche lädt finanziell benachteiligte Familien zum Weihnachtsessen. Arche-Gründer Bernd Siggelkow sagt, vor allem Kinder sind immer häufiger von Armut betroffen. Gründe seien dabei nicht nur gestiegene Kosten.
Die Arche hat 1.200 hilfebedüftige Familien und Kinder ins Hofbräu nach Berlin Mitte eingeladen. Bernd Siggelkow hat die Hilfsorganisation vor 30 Jahren in Berlin-Hellersdorf gegründet und leitet sie bis heute.
"Heute gibt es Gänsebraten und Entenbraten, ein ganz klassisches Weihnachtsgericht", sagt Siggelkow. Das gemeinsame Weihnachtsessen richte sich gezielt an Familien. Besonders alleinerziehende Elternteile seien besonders oft von Armut betroffen. Für viele Familien, so Siggelkow, sei das Essen im Hofbräu das einzige Festessen, das sie sich überhaupt leisten könnten.
Siggelkow: Löhne nicht auskömmlich
Leider sei der Bedarf sehr viel größer als die verfügbaren Plätze. "Wir haben leider ganz viele Menschen, denen wir absagen müssen", so der Arche-Leiter. Gerade in der letzten Woche vor Weihnachten seien alle Plätze vergeben. "Das ist natürlich traurig zu hören, dass man nicht jedem helfen kann", so Siggelkow.
Als Gründe für die wachsende Armut nennt der Arche-Leiter nicht nur gestiegene Kosten für den Lebensunterhalt. Auch die Löhne seien häufig zu niedrig: "Wir haben immer mehr Aufstocker, die neben der Arbeit auch noch Geld beantragen müssen beim Jobcenter."
Eine gute Nachricht für die Kinder gibt es an diesem Heiligabend aber doch: "Die Band vom Hofbräu spielt und der Weihnachtsmann kommt. Es werden 800 Kinder beschenkt und die werden nochmal richtig glücklich sein und die Augen werden strahlen - so wie es sein soll."