Interview - Bartsch (Linke): Partei muss sich klar positionieren
Die Linken-Vorsitzenden Wissler und Schirdewan wollen nicht mehr kandidieren. Erste Mitglieder haben Interesse angemeldet. Der frühere Fraktionsvorsitzende Dietmar Bartsch fordert: Die Linke müsse nicht nur personell, sondern auch programmatisch überzeugen.
Seit dem Wochenende ist klar: Die Linkspartei wird im Herbst zwei neue Vorsitzende an ihrer Spitze haben. Die beiden bisherigen Vorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan hatten angekündigt, beim Parteitag in Halle nicht wieder zu kandidieren.
Die Linke muss sich nach Ansicht ihres früheren Bundestags-Fraktionschefs Dietmar Bartsch dann nicht nur personell, sondern auch programmatisch neu aufstellen. Mit Blick auf den Parteitag im Oktober sagt Bartsch, die Linke müsse klarmachen, was ihre Position sei - etwa in der Migrationspolitik. "Eine linke Position ist die, dass wir möglichst niemanden haben, der flüchten muss", so Bartsch.
Migrationsdebatte "unsolidarisch"
Die derzeitge Debatte sei unsolidarisch. "Die werden wir nicht mitmachen", betont der Bundestagsabgeordnete. Einen radikalen Kurswechsel müsse es nicht geben. "Das wäre völlig falsch", erklärt Bartsch. Es gehe aber um Klarheit und Einigkeit in der Partei. "Das Grundrecht auf Asyl ist ein Ergebnis des Zweiten Weltkriegs - das verteidigen wir", so der ehemalige Fraktionschef.