Interview - US-Journalistin: TV-Duell war für Biden ein "Super-GAU"
Im US-Präsidentschaftswahlkampf haben sich Präsident Joe Biden und Herausforderer Donald Trump die erste TV-Debatte geliefert. Beide Politiker beleidigten sich mehrfach persönlich und bezichtigten sich gegenseitig der Lüge. Für Biden war das Duell ein Desaster, findet US-Journalistin und Podcasterin Jiffer Bourguignon.
Biden habe eigentlich von der ersten Minute an schwach gewirkt, sagt die Journalistin Jiffer Bourguignon, die unter anderem Host des NDR-Podcasts "Amerika, wir müssen reden!" ist. Er habe sehr leise gesprochen und offenbar oft nicht gewusst, was er sagen soll - und habe Dinge vergessen. "Er war manchmal ein bisschen verwirrt", sagt sie.
Dabei hätten alle Unterstützerinnen und Unterstützer gehofft, einen Biden wie vor der Rede zur Lage der Nation zu sehen - mit Energie und Schlagfertigkeit. Doch leider habe man den Präsidenten bei dem TV-Duell auch inhaltlich oft nicht verstanden, so Bourgignon. Er habe immer wieder den Faden verloren.
Außerdem habe Biden es versäumt, Falschaussagen von Trump richtigzustellen. "Trump hat mehrfach gelogen", meint die US-Journalistin. "Er hat sogar gesagt, dass Demokraten das Abtreibungsrecht bis zum achten oder neunten Monat erlauben wollen - oder sogar bis nach der Geburt, was völliger Quatsch ist. Und Biden hatte mehrmals die Möglichkeit, ihn zu korrigieren und das hat er nicht gemacht."