Interview - Experte: Chinas Autofabriken in der EU sind Win-Win-Situation
Chinas Staatschef Xi war vergangene Woche in Europa. Unter anderem hat er in Serbien und Ungarn umfangreiche Abkommen für Elektroautowerke und Batteriefabriken geschlossen. Das habe auch positive Seiten, sagt der frühere BMW-Chefvolkswirt, Helmut Becker. China müsse in der EU beispielsweise europäische Löhne zahlen.
Die Handelsabkommen zu chinesischen Elektroautowerken und Batteriefabriken in Serbien und Ungarn seien eine Bekräftigung der Wirtschaftsstrategie Chinas, sagt der frühere BMW-Chefvolkswirt, Helmut Becker. "Jetzt wird Chinas Reise auf den europäischen Markt im Automobilsektor gefestigt." Ungarn sei dafür das "Eingangstor".
Es sei aber eine "Win-Win-Situation" für beide, betont der Leiter des Instituts für Wirtschaftsanalyse und Kommunikation in München. Mit den Fabriken in Ungarn und Serbien umgehe China geplante Import-Beschränkungen der EU. Diese seien im Gespräch, weil "europäische Hersteller befürchten, dass sie von der chinesischen Autoindustrie überrollt werden". Um diese Beschränkungen zu umgehen, müssten chinesische Hersteller in Europa bauen.
Becker: China und die EU profitieren
Die deutschen Hersteller profitierten, weil der Wettbewerb "mit mehr oder weniger gleichen Waffen geführt wird", sagt Becker. Denn Chinas Hersteller müssten in der EU unter europäischen Lohn- und weiteren Rahmenbedingungen produzieren.