Interview - Institut Allensbach: Generation Mitte setzt auf sich selbst
Sind die Deutschen unzufrieden? Das wollten die deutschen Versicherer wissen und haben das Institut für Demoskopie Allensbach mit einer Umfrage unter den 30- bis 59-Jährigen beauftragt. Das Ergebnis ist angesichts der aktuellen Krisen durchaus erstaunlich, sagt Institutsleiterin Renate Köcher.
Wie blicken die Leistungsträger der deutschen Gesellschaft auf den Zustand unseres Landes? Um das herauszufinden, hat der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft das Institut für Demoskopie Allensbach mit einer Umfrage unter den 30- bis 59-Jährigen beauftragt, der sogenannten Generation Mitte. Das Ergebnis: Die Generation Mitte hat noch Hoffnung, dass wir die großen Herausforderungen, vor denen wir stehen, schaffen können.
Dabei verlässt sich die Generation Mitte allerdings immer weniger auf die Politik, erklärt Allensbach-Geschäftsführerin Renate Köcher. Zwar seien sich fast Zweidrittel der Befragten sicher, dass die enormen Herausforderungen zu bewältigen sind. "Aber sie setzen dabei in erster Linie auf die Wirtschaft, Wissenschaft und sich selbst."
Eindeutige Positionierung für Toleranz und Demokratie
Seit elf Jahren erfragt das Institut Allensbach jährlich die Zufriedenheit der Generation Mitte. Dabei sei die Zufriedenheit der 30- bis 59-Jährigen bisher bemerkenswert stabil, so Köcher. In diesem Jahr sei sie sogar noch etwas besser als in den vergangenen Jahren, insbesondere bei der Zufriedenheit mit der eigenen materiellen Lage.
Sorgen machen der Generation Mitte dagegen die Spaltungstendenzen in der deutschen Gesellschaft und die Aggressivität, die teilweise um sich greift, sagt die Institutsleiterin. "Da ist die mittlere Generation ganz eindeutig. Sie sagt: Wir müssen die Demokratie verteidigen. Wir müssen für Toleranz und Respekt eintreten. Wir müssen gegen Hass und Hetze eintreten. Da müssen wir Haltung zeigen und dabei auch Zivilcourage beweisen."
