Interview - GdP: Keine homogene linksextreme Szene mehr zum 1. Mai
Die Polizei rüstet sich in Berlin wieder für mögliche Ausschreitungen am 1. Mai. In diesem Jahr werde wohl auch der Gaza-Krieg auf den Straßen eine Rolle spielen, sagt Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei. Es gebe keinen homogenen "Riesen-Block" von Linkextremisten mehr.
Für Benjamin Jendro, Sprecher der Berliner Gewerkschaft der Polizei, ist der 1. Mai in Berlin inzwischen "eine Wundertüte", was Ausschreitungen auf den Straßen angeht. Seit dem Terrorangriff der Hamas in Israel am 7. Oktober sei bei Protesten eine immer größere Durchmischung bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sichtbar.
Viele verschiedene Gruppen und Themen auf den Straßen
"Da laufen propalästinensische Antisemiten neben linksextremen Gruppierungen, neben queer-feministischen Gruppierungen und dann ist auch noch die Grüne Jugend mit dabei, die dann noch Klimathemen reinbringt", sagt Jendro. Es gebe ein Konglomerat an Themen, die Hass erzeugten und als Vorwand für Straftaten genommen würden. Hinzu komme, dass es "keine homogene linksextreme Szene mehr" gebe und "keinen Riesen-Block mehr, der Straßenschlachten mit der Polizei heraufbeschwören" könne.
Deeskalationskonzept gebiete vorsichtiges Vorgehen
Jendro sieht die Einsatzkräfte gut für die Demonstrationen am 1. Mai aufgestellt. Die Berliner Polizei sei erfahren und bekomme Unterstützung aus anderen Bundesländern. Sie werde auch Antworten auf "dynamische Einsatzlagen" finden, so Jendro. Das Deeskalationskonzept gebiete allerdings ein vorsichtiges Vorgehen.